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Erstes Minergie-A-Haus in Liechtenstein

Im Rahmen der Fachveranstaltung für das planende und ausführende Baugewerbe sowie für Immobilienfachleute in Vaduz wurde das Zertifikat für das erste Minergie-A-Gebäude im Fürstentum Liechtenstein überreicht.

 An der Zertifikatsübergabe vom 21. März war als Vertreter der Bauherrschaft Daniel Hilti, Gemeindevorsteher der Gemeinde Schaan anwesend. Auch ihn freut die Premiere und die Realisation dieses zukunftsweisenden Bauvorhabens: «Die positive Energiebilanz ist neben dem Hauptzweck, den vorhandenen Bedarf an altersgerechten Wohnungen zu decken,
das Faszinierende und das Zukunftsweisende dieses Gebäudes.» Das Unternehmen begleitet die Bauherrschaft bei der Realisierung dieses Projekts und erläuterte den Anwesenden weshalb sich die Gemeinde Schaan für einen Bau nach Minergie?A anstelle von Minergie?P entschieden hat.

Nachdem Schaan bereits erfolgreiche Energiestadtgemeinde ist, startete die Gemeinde mit den Alterswohnungen «Wohnen für Senioren» im Minergie?A?Standard in ein neues Zeitalter des Bauens. Das Gebäude wird leicht mehr Energie produzieren als es verbraucht.

Bester Baustandard für Senioren

Die neue Altersresidenz der Gemeinde Schaan wird mit einer sehr guten Gebäudehülle und einer Komfortlüftung ausgerüstet. Für Heizung und Warmwassererwärmung ist eine Aussenluft?
Wärmepumpe vorgesehen. Der dafür benötigte Strom wird mit der Fotovoltaikanlage bereitgestellt. Erste klare Definition für Plus?Energie?Häuser Mit Minergie?A wurde die erste klare Definition für Plus?Energie?Häuser geschaffen. Damit ist Minergie sogar noch einen Schritt weiter gegangen, als das von der EU für das Jahr 2020 proklamierte «Nahe? Null?Konzept». Minergie?A verlangt eine gänzliche Deckung des Restbedarfs durch erneuerbare Energien. Der neue Standard, offiziell lanciert im März 2011, ist die konsequente Ergänzung der bewährten
Minergie?Standards, die auf breite Akzeptanz stossen. Die Anforderungen von Minergie?A passen genau in das Bewertungsschema von Minergie und der SIA?Normen. Das erleichtert einerseits die Kombination verschiedener Standards nach dem Baukastenprinzip und andererseits die Berechnung,
Optimierung und Zertifizierung der Bauten nach einem einheitlichen Verfahren.

Energieaufwand durch erneuerbare Energien abgedeckt Ein Minergie?A Haus hat in der Energiebilanz eine schwarze Null. Das bedeutet, dass der Aufwand für Raumwärme, Warmwasser und Lufterneuerung mittels Komfortlüftung sowie allenfalls Klimatisierung vollständig durch erneuerbare Energien abgedeckt wird – also durch Sonnenenergie und Biomasse, durch Erdwärme und Wärme aus der Aussenluft. Typisch für Minergie?A?Häuser werden Kombinationen von Anlagen zur Nutzung dieser Energien sein, zum Beispiel Wärmepumpen und Solarzellen oder Sonnenkollektoren und Holzheizungen. Wie aussen, so auch innen: In ein Minergie?A-Haus gehört eine energieeffiziente Ausrüstung mit Geräten und Leuchten. Entsprechend lauten die Anforderungen: beste Haushalt? und Bürogeräte und beste Leuchten (A, A+ oder A++).

Energie minimieren

Auch für den Aufwand zur Herstellung des Gebäudes und zur Beschaffung der Systeme und Komponenten setzt Minergie?A Limiten. Die so genannte graue Energie ist in der Grösse vergleichbar mit dem Bedarf für Heizung und Wassererwärmung eines Niedrigenergiehauses und deshalb nicht zu vernachlässigen. Deshalb sollte bereits bei der Grundkonzeption eines Hauses auf den Erstellungsaufwand geachtet werden, also beispielsweise auf die Verwendung von Materialien mit geringen Energieinhalten. Keine besonderen Anforderungen gelten für die Gebäudehülle. Die Wärmedämmung der Aussenwände und des Daches sowie die Qualität der Fenster müssen mindestens dem Basisstandard von Minergie entsprechen. Damit deckt Minergie?A das ganze Spektrum von möglichen Lösungen ab: Hochgedämmte Häuser mit kleinen Solaranlagen sind ebenso möglich wie Bauten
mit moderater Wärmedämmung mit grösseren Kollektor? oder Fotovoltaik?Anlagen. Im Vordergrund steht die Optimierung des Hauses als Gesamtsystem.

Solarzellen für warmes Wasser

Auf dem Dach des neuen MFH Wohnen für Senioren wird eine Fotovoltaikanlage installiert, welche genügend Strom für den Betrieb der Wärmepumpen liefert. Dank der Fotovoltaikanlage und der Komfortlüftung können die strengen Anforderungen von Minergie?A erreicht werden. Die Gemeinde Schaan übernimmt mit dem Spatenstich für das erste Minergie?A? Gebäude in Liechtenstein eine Pionierrolle und lebt damit den ständigen Verbesserungs?prozess als Energiestadt. (pd) 

 

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