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Asylbewerber bauen Weihnachtsmarkt auf

20 Asylsuchende aus den st.gallischen Zentren Bommerstein und Landegg erstellen rund um den Werdenbergersee die traditionellen Weihnachtsverkaufshütten. Für die Männer aus Sri Lanka, Afghanistan sowie Nord- und Westafrika ist es eine willkommene Beschäftigung.

Buchs. – Sie kennen in ihren Herkunftsländern keine Weihnachtsverkäufe, auch keinen Weihnachtsstress: Trotzdem schleppen, hämmern und schrauben sie in zwei Zehner-gruppen um die Wette. Sie kommen dabei trotz kühlen Temperaturen ins Schwitzen. Aber sie freuen sich auch, die jungen Männer aus Sri Lanka, Afghanistan, aus Nord- und Westafrika, dass sie richtig zupacken können: In vier Tagen muss der Aufbau getätigt werden. Unter Anleitung von zwei Betreuern laden sie die Holzteile von riesigen Sattelschleppern ab. Am «Musterhaus» werden die richtigen Handgriffe eingeübt und die passenden Schrauben angebracht, damit die restlichen 61 Häuschen auch alle gleich aussehen und systematisch und stabil zusammen gebaut werden. Die Asylsuchenden platzieren sie am vorgegeben Ort und karren Holzschnitzel auf die Verbindungswege zwischen den Ständen. Als «Gesellenstück» stellen sie zusätzlich ein grosses Festzelt auf. Als der Helikopter mit einer grossen Tanne erscheint, die punktgenau abgesetzt wird, staunen die Fremden und gönnen sich eine kurze Pause.

Hohe Motivation trotz Arbeitsverbot

Bernhard Bärlocher, einer der Betreuer, ist mit dem Arbeitseinsatz der Asylbewerber zufrieden: «Die Männer wollen beweisen, dass sie etwas können.» Denn die meisten sind erst seit einigen Wochen in den kantonalen Durchgangszentren und dürfen keiner Lohnarbeit nachgehen. Bei den hohen momentanen Zuweisungsraten an die Kantone sind die Chancen auf zentrumsinterne Beschäftigungstätigkeiten gering. «Umso wichtiger sind Beschäftigungseinsätze wie dieser hier in Buchs», betont Bärlocher. Dabei ist seine Arbeit nicht immer einfach, manchmal braucht er Nerven wie Drahtseile, denn seine Anweisungen in deutscher Sprache verstehen nur wenige der Einsatztätigen. Manchmal wird er laut und ruft: «Nein, nicht so, schauen sie - so geht das!» Das gemeinsame Mittagessen haben die Männer verdient, der Curryreis an der Wärme schmeckt allen. (pd)

 
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