Ab 70 Jahren: Einen Gang zurückschalten
Immer wieder sorgt die Fahrtüchtigkeit von Senioren für Diskussionsstoff. Wie fit ein über 70-Jähriger im Autofahren ist, darüber soll ein Test Aufschluss geben, der alle zwei Jahre wiederholt werden muss. Wie die Praxis zeigt, können dadurch Unfälle aber nicht vermieden werden.
Vaduz. ? Gerade vergangene Woche kam es in Triesen zu einem Selbstunfall eines 78-jährigen Fahrzeuglenkers. Vermutlich aufgrund eines Sekundenschlafs überquerte er die Gegenfahrbahn und kollidierte schliesslich mit einer Umzäumung eines Wohnhauses. Vier Tage später in Buchs: Eine 94-jährige Rentnerin verwechselte das Brems- mit dem Gaspedal und verursachte so gleich mehrere Unfälle auf einem Parkplatz. Obwohl gemäss Polizeimeldung viele Menschen vor Ort waren, wurde wie durch ein Wunder niemand verletzt.
Regelmässige Kontrolle ist Pflicht
Wunder geschehen zwar immer wieder, oft nehmen solche «Ausrutscher» aber auch ein böses Ende. Was nicht heiss soll, dass junge Fahrzeuglenker keine Unfälle verursachen. Fakt aber ist, dass eine komplexe Verkehrssituation, wie beispielsweise eine Grosskreuzung oder eine Umfahrungsstrasse, eine Knacknuss für ältere Menschen bedeutet. Das Vorausdenken fällt schwerer als noch in jungen Jahren, das Gehirn braucht länger, um all die Wahrnehmungen zu verarbeiten. Deshalb ist es wichtig ? egal ob alt oder jung ? dass alle Fahrzeuglenker diszipliniert und eigenverantwortlich sind und sich nur noch das zumuten, wozu sie auch wirklich fähig sind. Ob ihre Selbsteinschätzung auch mit der Realität übereinstimmt, dies testet in Liechtenstein ein Arzt bei allen Fahrzeuglenkern ab 70 Jahren alle zwei Jahre. (bfs)
Mehr in der Print- und ePaper-Ausgabe des «Liechtensteiner Vaterlands» von Mittwoch.
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