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Al Walser: Ein «Dorfmensch» in L.A.

Al Walser lebt seit Jahren in L.A., ist in Liechtenstein aber durch Fernsehauftritte präsent. Dies zuletzt, als er auf RTL eine Sängerin suchte. Im grossen Interview mit dem «Liechtensteiner Vaterland» erzählt er davon und wie er trotz der grossen Distanz mit seiner Heimat verbunden bleibt.

Herr Walser, wie würden Sie Ihren Weg vom Moderator bei Radio L, der in Liechtenstein lebt, zum viel beschäftigten Musikunternehmer in Hollywood skizzieren?

Al Walser: Gute Frage, aber ich habe tatsächlich schon zu meiner Gymnasialzeit in Vaduz viel Zeit damit verbracht, meinen künftigen Werdegang zu planen. Es gab keine Fussstapfen aus Liechtenstein in die Branche und der Weg war somit zusätzlich schwierig. Entsprechend waren natürlich auch die Reaktionen von vielen. Aber du musst für dich früh klare Richtlinien setzen und dich von Nebengeräuschen nicht ablenken lassen. Das Radio in Liechtenstein seit dessen Entstehen von der ersten Woche an wesentlich mitgestalten zu können als Gymnasiast damals, war toll; und das Radio und ich als Person sind damals wirklich auch parallel gewachsen. Dass der grosse Schritt irgendwann jedoch gewagt werden musste, war mir immer klar. Aber wie gesagt, wenn es einem irgendwo zu gut geht, kommt es ganz gern auch zur «Wohlstandslähme», und davor hatte ich immer Angst!

Beschreiben Sie Ihre ersten Monate in L.A.: Haben Sie sich sofort heimisch gefühlt?

L.A. nimmt jeden mit offenen Armen auf. Selbst wenn jemand kein Englisch kann, so trifft er hier immer noch jemanden, der noch schlechter Englisch spricht! Du lernst dann aber auch schnell den nackten Kapitalismus der USA zu spüren, der von dir alles abverlangt, wenn du weiterkommen willst. Du wirst automatisch kreativ, weil dir nichts anderes übrig bleibt. Die Sicherheit gibt es hier nicht, die steckt in einem drin. Wenn dir das liegt, bist du hier richtig, sonst kann ich es nur als Tourist empfehlen. Aber damit es noch erwähnt ist, Los Angeles kann mich wohl aus Liechtenstein bringen, jedoch nicht den Liechtensteiner aus mir!

Barack Obama wurde wiedergewählt. Sie haben den Präsidenten auch schon getroffen, wie kam es dazu?

Ja, ich habe ihn mittlerweile schon mehrere Male treffen können. Das erste Mal war in Los Angeles, während einer Veranstaltung, zu der mich ein gemeinsamer Bekannter eingeladen hatte. Obama hatte zuvor noch nie jemanden aus Liechtenstein getroffen und glaubte mir anfangs auch gar nicht, dass ich aus Liechtenstein komme. Ich habe ihn dann beruhigt und gesagt, dass ich der erste Mischlingsjunge aus Liechtenstein wäre und er sich nicht in der Geografie geirrt hätte. Er ist ja auch Mischling wie ich, von einer weissen Mutter und einem schwarzem Vater, und so hatten wir neben den Gesprächen über Liechtenstein früh weitere gemeinsame Berührungspunkte. Als Radiomann habe ich unsere Gespräche über Liechtenstein teilweise auch fürs Radio aufgezeichnet, was sie bei Radio Liechtenstein dann – zu meiner grossen Verwunderung – allerdings nicht abspielen wollten. Als es dann ein Moderator trotzdem gespielt hatte, weil er dachte, dass es von grossem Liechtenstein-Interesse ist, wenn der US-Präsident über Liechtenstein spricht, gab es grossen Ärger für ihn. (Interview: sb)

Das komplette Interview mit Al Walser in der heutigen Print- und Online-Ausgabe des «Liechtensteiner Vaterlands».

 
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