Licht, Liebe und Dankbarkeit
Heute brennt das zweite Licht auf dem Adventskranz. Die steigende Zahl der brennenden Kerzen symbolisiert hierbei die steigende Erwartung auf Weihnachten, also die Ankunft von Jesus Christus auf der Erde. Denn das Licht – vor der Elektrizität gab es Fackeln, Öl- und Talglampen als Lampen für die Beleuchtung – steht für die Auferstehung, als Triumph von Christus über den Tod und seine Funktion als Lichtbringer in die Welt der Dunkelheit.
Licht schon immer mit zentraler Bedeutung
Dunkelheit steht für Unsicherheit, Angst, Unwissen und Gefahr. Deshalb nahmen Kerzen und ihre lichtbringenden Pendants seit jeher eine wichtige Rolle im Leben der Menschen ein. Sie verhelfen dem «Augentier» Mensch dazu, sich mit den Augen zu orientieren. In nordischen und germanischen Kulturen kam dem Anzünden der sogennanten Julkerze einige Tage vor der Wintersonnenwende zum Julfest eine vergleichbare Bedeutung zu wie jetzt im Christentum: Sie sollte die Sonne ermutigen, die Dunkelheit zu besiegen und zurückzukehren.
Öllampen und Talglampen waren die Vorgänger der Kerzen. Als Sonderform kamen ab dem Ende des 3. Jahrhunderts vor Christus Wachsfackeln auf. Wohl seit dem 2. Jahrhundert n. Chr. verwendeten die Römer niedrige Talg-, Pech- und Wachskerzen. Die Griechen hatten Kerzen vorher offenbar gar nicht gekannt.
Virtuelle Kerze entzünden
In vielen Traditionen der Erde ist das Anzünden einer Kerze eine heilige Handlung. Sie bedeutet mehr, als Worte beschreiben können – es geht dabei um Dankbarkeit und Hoffnung. Seit urdenklichen Zeiten haben Menschen an heiligen Orten Kerzen angezündet. Auch im Internet lädt zum Beispiel eine Organisation ein, eine Kerze für einen geliebten Menschen, bei dem man sich bedanken möchte, zu entzünden. Per Mausklick kann man ein virtuelles Licht erstrahlen lassen. Den virtuellen Kerzengruss findet man auf der Internetseite www.gratefulness.org/candles (mw)