Grundkurs in Sachen Umgangsformen
Ein respektvoller Umgang mit anderen, Höflichkeit, angemessenes Auftreten und Taktgefühl: Bevor man sich in den Knigge-Dschungel stürzt und sämtliche Benimmregeln auswendig lernt, sollte man sich auf die grundlegendsten Anstandsregeln besinnen.
Ein sensationeller Lebenslauf, tolles Aussehen oder ein gut gefülltes Bankkonto: All diese Dinge können einen im Leben tatsächlich weiterbringen. Doch eine der wichtigsten Ressourcen für den persönlichen Erfolg sind gepflegte Umgangsformen. Schon im Privaten umgibt sich niemand gerne mit Menschen, die sich aufführen wie die Axt im Walde, die unhöflich sind und sich nicht zu benehmen wissen. Dasselbe gilt auch für den Geschäftsbereich: Wer sich ungebührend aufführt, hat seine Chance auf einen guten ersten Eindruck vertan. Statt eines Anstellungsvertrages erhält man eine Absage mit der «Haben uns für jemand anderen entschieden»-Floskel. Oder statt eines Geschäftsabschlusses mit einem Grosskunden geht man mit leeren Händen nach Hause.
Sich auf Grundwerte besinnen
Stil und Etikette sind also wichtig. Doch anstatt sich ein Knigge-Handbuch zu kaufen und die korrekte Besteckabfolge am Tisch auswendig zu lernen, sollte man sich erst auf die Grundwerte besinnen: «Mit vollem Mund spricht man nicht», «Mit Besteck wird nicht gespielt» oder «Zeige nicht mit dem Finger auf andere Menschen». Solche grundlegenden Benimmregeln haben die meisten bereits als Kind von ihren Eltern mitbekommen. Doch oftmals scheint es, als ob die Zeit das Gelernte vergessen macht. Tatsächlich findet man heute noch erwachsene Menschen, welche die Worte «Bitte» oder «Danke» kaum über ihre Lippen bringen. Bevor man sich also für den nächsten Knigge-Kurs einschreibt, sollte man erst das bereits Gelernte repetieren.
Höflichkeit und Respekt
Was sind die Pflichten eines guten Gastgebers? Wie verhält man sich auf Hochzeiten? Wie stellt man sich korrekt vor? Wer darf wem das Du anbieten? Bezüglich korrekter Umgangsformen gibt es Hunderte Regeln. Da den Überblick zu behalten, fällt schwer. Doch es gibt zumindest einige Leitlinien, deren Befolgung den Umgang mit anderen wesentlich erleichtert. Generell gilt nämlich: Viel wichtiger als strenge Etikette ist ein respektvoller Umgang miteinander und ein souveränes und authentisches Auftreten. Denn wie schon der Grossmeister des menschlichen Miteinanders, Freiherr Adolph Franz Friedrich Ludwig Knigge, sagte: «Die besten Umgangsformen sind wertlos, wenn es an Takt und Herzensbildung fehlt.»
Es geht ans Eingemachte
Wer obige Ratschläge beherzigt und verinnerlicht hat, ist bereit, sich in den Knigge-Dschungel zu stürzen. Ob man dies nun mit einem Buch oder gar einem Kurs tun will, ist jedem selbst überlassen. Knigge-Anfänger können sich zumindest schon die unten stehenden Regeln zu Gemüte führen. Sie zählen zu den wichtigsten. (sb)