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«Alles aus einem anderen Blickwinkel betrachten»

Christoph Erne begann früh, sich mit den Bedingungen für Gesundheit und Glück auseinanderzusetzen. Sein Wissen will er nun dazu nutzen, damit es den Menschen besser geht. Hierbei hilft ihm eine neue Methode der ganzheitlichen Betrachtung.

Der Wald gibt einem viel Kraft. Und wenn man, wie Christoph Erne damals, beruflich im Wald arbeitet, hat man genügend Zeit, sich mit den wichtigen Dingen im Leben zu beschäftigen. «Ich fragte mich ständig, warum es den einen Menschen schlecht geht und den anderen gut. Warum die einen krank werden und die anderen nicht», erklärt Christoph Erne. Deshalb wollte er sich – nach fünf Jahren als Forstwart – im Gesundheitsbereich weiterbilden und dafür sorgen, dass es jenen, die ein Leiden haben, besser geht.
Die folgenden sechs Jahre war er im Fitnesscenter Factory Loft angestellt und liess sich zum Fitnessinstruktor ausbilden. «Es waren Begegnungen dabei, die mich nachdenklich stimmten: Warum bekommt dieser junge Mann plötzlich eine schwere Arthritis? Warum trifft es die einen so hart, während andere wieder ihr ganzes Leben hindurch Glück haben?», fragte sich der 29-Jährige. Und er suchte nach Antworten. «Für mich war immer klar: Bewegung ist für uns wichtig – und dass der Körper die benötigten Nährstoffe bekommt genauso. Doch das war für mich alles noch nicht vollständig.»

Gewohnheiten ändern

Die meisten Fragen konnte ihm erst die klinische Psycho-Neuro-Immunologie (kPNI) beantworten. «Die Wissenschaft der klinischen Psycho-Neuro-Immunologie ist eine stetig wachsende integrative klinische Wissenschaft, welche die Zusammenhänge zwischen Psyche, Immunsystem und neurologischen Prozessen untersucht und die Erkenntnisse in den klinischen Alltag integriert», erklärt die Europäische Gesellschaft für kPNI auf ihrer Homepage. Das Grundprinzip dieser Lehre besteht darin, dass Menschen mit körperlichen oder psychischen Problemen etwas an ihrer Situation ändern sollten, um wieder gesund zu werden. Dafür be­nötigt es auch die Bereitschaft, Gewohnheiten, die einem nicht guttun, aufzugeben.
Obwohl dieser Ansatz erst in Spanien und den Niederlanden von Krankenkassen unterstützt wird, könne diese Wissenschaft sehr gute Erfolge verzeichnen und Christoph Erne ist überzeugt, dass kPNI immer mehr ein Thema wird, weil es den Menschen individuell und ganzheitlich betrachtet, um körperliche und psychische Probleme zu lösen. «Die Zeiten sind vorbei, in denen eine Wissenschaft die ultimative Lösung produziert. Die Komplexität des menschlichen Körpers mit seinen Systemen und das Zusammenleben in der Gesellschaft erfordert das Zusammenspiel vieler verschiedener Wissenschaften, um Probleme effektiv lösen zu können», ist der Triesner überzeugt.
Die Wissenschaft klinische Psycho-Neuro-Immunologie beruht auf der Erkenntnis, dass jedes Organ, jede einzelne Zelle fortwährend mit anderen Zellen kommuniziert, besonders dass das Gehirn das Immunsystem auf verschiedene Weise beeinflusst und das Immunsystem das Gehirn. Somit ist der Mensch in sich ein Netzwerk, gleichzeitig aber auch Teil eines Netzwerks. Dieses Netzwerk besteht auch aus den sozialen Strukturen, in denen sich ein Mensch befindet.

Nach Auszeit zur Selbstständigkeit

Nach seiner Tätigkeit im Fitness-center, wo er sehr viel lernen durfte und gut in seinen Weiterbildungen unterstützt wurde, setzte er sich das Ziel, selbstständig zu werden. «Hier hat mir mein Zwischenjahr mit Reisen nach Australien und Indien sehr geholfen. Ich sehe die Welt heute mit anderen Augen», erklärt Christoph Erne. «Ich beschäftigte mich vermehrt mit den Naturvölkern, ihren Krankheiten und ihren natürlichen Lösungen. Das hat mir viel gebracht.» Der Ansatz der kPNI ist eigentlich altes Wissen mit neuem wissenschaftlichem Mantel, und doch konnte er mittlerweile einige Schulmediziner davon überzeugen, dass sein Zugang zu den Problemen der Menschen zur Heilung beitragen kann.
Dabei hilft in der kPNI das Urwissen und Verhalten der Naturvölker, von denen man heute noch viel lernen kann. «Wir gehen hier zurück zur Evolution und zur Natur», erklärt Erne, der seine Überzeugung den Kunden in seiner Praxis weitergeben möchte. Der Ansatz ist, dass Menschen bei Christoph Erne ihre Lebenssituation schildern – mit allen Gewohnheiten und Gebrechen –, damit er ein möglichst genaues Bild von der Person erhält. Dann wird die Person individuell beraten. «In der heutigen Zeit schützen sich die Menschen nicht genügend vor dem Stress, dem sie ausgesetzt sind. Mit einfachen Änderungen im Verhalten sollen sie wieder auf den natürlichen Weg kommen. Alles einmal aus einem anderen Blickwinkel betrachten, heisst hier die Devise. Albert Einstein sagte einmal: ‹Ein Problem kann nie auf der Ebene gelöst werden, auf der es entstanden ist.› Deshalb hilft eine Änderung des Blickwinkels dabei, schlechte Gewohnheiten zum Positiven zu verändern.»

Selbstversuch als entscheidender Faktor

Besonders hat ihn die Schule der kPNI deshalb interessiert, weil er die Lehren daraus auch an sich anwandte und sich dadurch deutlich besser fühlte. «Die richtige Ernährung in Kombination mit genügend Bewegung und dem Lifestyle der kPNI machte mich um ein Vielfaches glücklicher und ausgeglichener. Deshalb hat es mich überzeugt.»
Als grösste Stärke, aber auch als «Achillesferse» beschreibt Christoph Erne seine Ausgeglichenheit. Während er früher auf Fussballplätzen noch selbst aktiv war und sich auch einmal aufregen konnte, wenn ein Spiel verloren wurde, ist Fussball heute für ihn nur noch ein Zeitvertreib. «Wenn ich bedenke, wie sich Zuschauer in ein Fussballspiel hineinsteigern können, denke ich immer daran, wie viel positive Energie dabei verloren geht.» Er habe eine 60-seitige Abhandlung darüber geschrieben, welche Prozesse solche Stresssituationen im Körper hervorrufen. «Gesund ist das mit Sicherheit nicht.» Doch immer noch besser als angestaute negative Energie nicht frei zu lassen. «Auch das Wissen darum, was passiert, kann hier etwas Negatives auslösen – denn jeder Gedanke hat eine Auswirkung auf den eigenen Körper», glaubt Erne. Seine Ausgeglichenheit könnte auch als Schwäche ausgelegt werden: «Solange aber die Ausgeglichenheit nicht in Gleichgültigkeit mündet, ist alles in Ordnung.»

Die Fussball- schuhe an den Nagel gehängt

Fussball war viele Jahre ein wichtiger Bestandteil in Christoph Ernes Lebens. Erst mit 23 Jahren hat er seine Fussballschuhe an den Nagel gehängt. Er spielte beim FC Triesen und in den FL-Auswahlen, bis er mit den A-Junioren Schaan/ Vaduz den Meistertitel in der höchsten Spielklasse gewann. Danach führte ihn seine Aktivkarriere wieder zurück nach Triesen. «Als Triesen in die 4. Liga abstieg, blieb ich mit dem FC Schaan in der 3. Liga – bis wir in die 2. Liga aufgestiegen sind. Danach hörte ich mit dem Fussball auf, weil mir meine Ausbildung und meine Freundin wichtiger waren», erinnert sich Erne an seine Zeit als Fussballer zurück, die er nicht missen möchte. «Auch in dieser Zeit habe ich sehr viel für mein Leben gelernt.» Heute schaue er sich noch ab und zu ein Spiel seines Bruders Philippe beim FC Vaduz an, ausserdem interssiert ihn, wie sich der FC Schaan in der Meisterschaft schlägt. «Und auch die Champions League verfolge ich regelmässig.»

Im Hier und Jetzt

Nun konzentriert sich Christoph Erne auf seine Leidenschaft und lebt, wie er sagt, «im Hier und Jetzt». Dennoch sei er ein «Zielmensch». «Ich weiss, wie wichtig Ziele im Leben sind, doch ich plane nicht weit in die Zukunft, um mich nicht selbst unter Druck zu setzen», antwortet er auf die Frage, wo er sich in fünf bis zehn Jahren sieht. «Ich bin auch immer offen für Neues – denn diese Welt hat so viel Interessantes zu bieten.» (mw)


Steckbrief

Name: Christoph Erne
Wohnort: Triesen
Alter: 29
Zivilstand: Vergeben
Beruf: kPNI-Therapeut
Hobbys: Lesen, Meditieren, Sport, Kochen, Reisen
Leibspeise: Thunfischsteak mit Süsskartoffeln
Getränk: Wasser
Lektüre: «Das Schattenprinzip»
Stadt/Land? Land
Sommer/Winter? Sommer
Stärke: Ausgeglichenheit
Schwäche: Ausgeglichenheit
Motto: «Wahre Lebenskunst besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen»
Kontakt: info@profundo.li

 

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