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Ruggeller Kultur-Talk: Lebendiges Kulturschaffen

Dass Ruggell mit seinen 2000 Einwohnern auch eine Kultur- Gemeinde ist, verdankt es einer zeitgemässen Kulturpolitik und der daraus folgenden Umsetzung.  Zwei führende Persönlichkeiten der Kulturarbeit in Ruggell sind  von Elisabeth Huppmann im Livetalk- Programm «Vaterland on tour» zu ihrer Arbeit befragt worden.

Ruggell. - Dabei handelt es sich um Judith Oehri, Vorsitzende der Kulturkommission», und Johannes Inama, Leiter des «Küefer-Martis-Huus». Judith Oehri schilderte den umfassenden Aufgabenkatalog der Kulturkommission als Beleg für das lebendige Kulturschaffen im Dorf. Dazu gehören die Unterstützung der Vereine, die Marktkommission und die Familienforschung, anhand derer sich jeder frei über verwandtschaftliche Beziehungen informieren kann. Mitglieder sind Judith Oehri, Waltraud Elmer, Roland Hilti, Gertrud Kohli, Marco Öhri und Johannes Inama in beratender Funktion. Die Kommission habe zum Ziel, das kulturelle Leben in der Gemeinde sicher zu stellen und zu fördern, erläuterte die Vorsitzende, dazu gehöre u. a., die Vergangenheit der Gemeinde zu erfahren, zu dokumentieren und sicherzustellen, die Gegenwart in der Gemeinde in kulturellen Belangen zu überprüfen und die Zukunft in kulturellen Belangen mitzulenken. Hier habe sich Gertrud Kohli Verdienste erworben.

24 Vereine hat Ruggell, demnächst kommen noch ein Mittelalter- und ein Schweden-Verein hinzu, was sie sehr begrüsst und als einen der Belege für die Offenheit der Ruggeller wertet. Die Kommission trete aber nicht als Veranstalter auf, sondern wirke unterstützend für die Vereine bei deren Arbeit, die die Eigeninitiative in den Vordergrund stellt.

Glücksfall für Ruggell

Johannes Inama hat das Küefer-Martis-Huus übernommen, als es bereits renoviert war und auch die anfängliche Skepsis nicht mehr im Vordergrund stand.

Judith Oehri und er bezeichneten es als Glücksfall, dass es diese museale und lebendige Einrichtung, die sich laut Johannes Inama thematisch der Kultur wie einem nachhaltigen Naturschutz verschrieben hat, gibt. Er hob den konzeptionellen Erfolg des breiten Angebotsspektrums hervor, wozu auch gehöre, dass Besucher allgemeiner Ausstellungen so auch sich mit kritischer Aufarbeitung beschäftigenden Ausstellungen in Berührung kommen. Als Highlights nannte er die Ausstellung über Zuflucht auf Raten, Themen wie das Frauenbild und frühere Moralvorstellungen und die derzeitige Ausstellung «Aus Liebe Fremd», die Gleichberechtigung sowie der Umgang mit Macht. Er hob die grenzüberschreitende Rolle des Hauses hervor, ablesbar an den auch aus der Schweiz und Österreich kommenden Besuchern. Es sei eben eine Besonderheit dieser Einrichtung, dass sie sich viel mit an sich für ein Museum unüblichen Themen befasse. Der Denkmalschutz könne manchmal als hinderlich gesehen werden, andererseits ermögliche das feststehende Raumkonzept ganz andere, faszinierende Gestaltungsmöglichkeiten, beispielsweise die Rolle als Gastgeber für Leihgaben aus dem Kunstmuseum während dessen Umbauphase.

Nicht immer einfach

Der Umgang mit Kultur sei nicht immer einfach, bemerkte Judith Oehri und erinnerte an die Notwendigkeitsdiskussion im Zusammenhang mit dem TAK. Heute ebenso herausfordernd seien die Sparmassnahmen. Wichtig sei u. a. die Einbindung der Jugend, wenngleich dies eine schwierige Aufgabe sei.

Sie vermerkte eine Wechselwirkung zwischen dem Küefer- Martis-Huus und dem Dorf und umgekehrt. Die Kommission greife Impulse von aussen auf sowie aus aktuellen Publikationen. Die Integration von Ausländern mithilfe der Vereine funktioniere gut. Der Sparzwang sei vielleicht auch nützlich, er nötige die Vereine zu mehr Engagement. Kritisch vermerkte sie das bekannte Problem der Terminüberschneidungen auf Landesebene bzw. ein gewisses Überangebot. Dies müsse ohne Eingriff der Politik angegangen werden.

Mit einem Apéro für die Bevölkerung im gegenüberliegenden Café Mündle und einer Wettbewerbsverlosung ging es bis 19 Uhr weiter.

 

 

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