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Revolutionsoper im Wetterglück

Nicht nur die bewegte Revolutionsoper «André Chénier» von Umberto Giordano, sondern auch das Wetter sorgte am Premierenabend der Bregenzer Festspiele für Spannung.

Bregenz. – Manch ein Premierengast wird nach dem zurückliegenden Mittwochabend das Gefühl gehabt haben, dass die Verantwortlichen der Bregenzer Festspiele zaubern können.

Wundersames Wetterspektakel

Den ganzen Tag hatte es wie aus Eimern geregnet. Und auch die herbstlich kühlen 13 Grad luden kaum zum Opernvergnügen unter freiem Himmel ein. Doch den Premierengästen blieb nichts anderes übrig, als sich auf den Weg nach Bregenz zu machen, da die Verantwortlichen erst 15 Minuten vor Vorstellungsbeginn entscheiden, ob die Aufführung auf der Seebühne beginnt oder gleich ins Festspielhaus verlegt wird. Während die einschwörenden Worte der Platzsprecherin – «wir sind guter Hoffnung, dass die Aufführung auf der Seebühne stattfinden kann» – bei strömendem Regen noch belächelt wurden, traute man seinen Augen nicht, als sich pünktlich um 21 Uhr ein helles Wolkenloch über dem Festspielgelände auftat. Bei schönstem Abendrot galt es, auf der Zuschauertribüne die Plätze einzunehmen, um in den folgenden zwei Stunden das Opernspektakel auf der Seebühne zu verfolgen – ohne einen einzigen Tropfen Regen. Zauberei oder ein «Wunder» – wie es Intendant David Pountney im Anschluss formulierte – auf jeden Fall ein Opernabend, dem es an Spannung nicht mangelte.

Pompöses Opernspektakel

Neben dem Wetterspektakel wurde dem Publikum auch ein Opernspektakel ganz im Stil der Bregenzer Festspiele geboten. Mit Umberto Giordanos Revolutionsoper «André Chénier» hatte man sich zwar für eine eher selten aufgeführte Oper entschieden, doch dieser mangelte es keineswegs an Tiefgang und Spannung. So begibt sich das Publikum mitten in die Wirren der französischen Revolution, erlebt den Niedergang des Ständestaates und wird Zeuge der radikaldemokratischen Machtkämpfe, deren Anführer ständig wechseln. In die Wirren des bürgerlichen Freiheitskampfes geraten auch der Dichter André Chénier und die Grafentochter Maddalena di Coigny, deren Liebe vor allem Carlo Gérard, einem ehemaligen Diener, der mittlerweile zum Sekretär der Revolution aufgestiegen ist, ein Dorn im Auge ist. Am Ende, im Tode vereint, besiegt ihre Liebe alles Unrecht und führt zur echten Freiheit. (ehu)

Mehr in der heutigen Print- und Online-Ausgabe des «Liechtensteiner Vaterlands».


 

 
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