Musiker Gregor Meyle tritt in Schaanwald auf

Schaanwald. - «Hüte Dich vor dem Entschluss, zu dem du nicht lächeln kannst» ??nach diesem Motto lebt Gregor Meyle. Seine Einstellung überträgt sich auf seine Musik, die Mut macht.

Gregor Meyle, als erster und einziger haben Sie den Sprung ins Finale bei einer Castingshow mit selbst geschriebenen Songs geschafft. Stefan Raab sagt über Sie, dass Sie einer der begnadetsten Songwriter sind, die er seit vielen Jahren gehört und erlebt hat. Hat dieses Lob, das Feedback Ihrer Fans, dafür gesorgt, dass Sie der Musik treu geblieben und nicht wieder in Ihren Beruf als Tontechniker zurückgekehrt sind?

Gregor Meyle: Ab und zu arbeite ich noch als Tontechniker, aber ich lebe von der Musik. Solch ein Feedback ehrt und beflügelt mich immer noch sehr. Es öffnet einem auch viele Türen. Allerdings ist der Grund dafür, dass ich Musik heute noch hauptberuflich mache, der, dass ich mir für nichts zu schade bin ? so lange es eben um meine Musik geht. Ich werde geschätzt, weil ich versuche, mein Ding durchzuziehen. Und es ist schon lang nicht mehr nur mein Ding alleine! Ich kann nur jedem empfehlen, auf sein Bauchgefühl zu hören. Ein kluger Mann hat einmal gesagt: «Hüte dich vor dem Entschluss, zu dem du nicht lächeln kannst.»

Sie waren auch in Ihrem «alten» Beruf sehr erfolgreich. 2006 haben Sie das Angebot erhalten, unter der afrikanischen Sonne zu arbeiten. Haben Sie es jemals bereut, dass Ihr kleiner Bruder Sie bei der Castingshow angemeldet hat bzw. dass Sie die Koffer wieder ausgepackt haben?

Na ja, ab und zu stelle ich mir schon vor, wie es wäre, dort zu leben und als Tontechniker zu arbeiten. Mich freut es allerdings sehr, dass ich Menschen mit meiner Musik Mut mache und ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann. Man wird richtig süchtig danach, Konzerte zu spielen.

Mit Ihrer aktuellen «Hier spricht Dein Herz»-Tour verfolgen Sie genau dieses Ziel, dem Sie selbst treu geblieben sind: Sie wollen dazu ermutigen, eigene Wege zu gehen, seinen Leidenschaften zu folgen, auch wenn es manchmal schwierig wird. An welche Grenzen sind Sie auf ihrem Weg zu sich selbst gestossen?

Jeden Tag stosse ich an meine Grenzen! Ich ärgere mich immer tierisch über mich selbst. Ich bin nicht der Pünktlichste und vergesse viel. Ausserdem habe ich eine miese Rechtschreibung und ein schlechtes Allgemeinwissen. Mir fehlt oft die Struktur, und ich falle den Leuten ständig ins Wort, weil ich sonst vergesse, was ich eigentlich sagen wollte. Typisch Künstler halt, aber das soll keine Rechtfertigung sein. Ein paar Menschen mögen mich erstaunlicherweise genau so, wie ich bin. (Interview: dv)