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«Jazz ist gesund»

Die Tangente beschenkte sich aus Anlass ihres 30-jährigen Bestehens mit jeder Menge guter Musik.

Von Elisabeth Huppmann

Das eigentliche Geburtstagsfest der Tangente fand am Freitagabend im Beisein namhafter Vertreter aus Politik und Kultur statt. Doch die Hauptattraktionen des Abends waren die unterschiedlichsten Ständchen und die Präsentation des dritten Bandes der Vereinschronik inklusive Tonträger. 
 
Jubiläumshymne
 
Den Auftakt zu den musikalischen Gratulationen entbot Markus Gsell auf seinem Sopransaxophon, dem er mehr Geräusche, denn Töne zu entlocken wusste. Wie bereits bei den vorangegangenen Jubiläen beschenkte sich die Tangente mit einem Auftragswerk, dieses Mal in Form einer Komposition. Der junge Pianist Pirmin Schädler kam diesem mit der Niederschrift einer Tangente-Jubiläumshymne nach. Gemeinsam mit seinen drei Musikerkollegen Andreas Broger, Saxophon, Dominik Neunteufel, Bass und Fabian Eberle am Schlagzeug wurde das Werk unter dem Titel «Dirty years» uraufgeführt. Zu hören bekam man eine Mischung aus sämtlichen Jazz-Stilen, mal gemässigter, mal freier, jedoch stets mit viel Hingabe und Können dargeboten. 
 
These klar bewiesen
 
«Ansichten, Einsichten und Bekenntnisse eines Langzeitgeschädigten», wie es Vorstandsmitglied Cornelia Herrmann ankündigte, gab der Ruggeller Künstler Arno Oehri zum Besten. Dieser stellte die These auf «Jazz ist gesund und förderlich für die Entwicklung des Gehirns». Die humorvolle Beweisführung blieb er dem Publikum nicht schuldig. Am Ende kam er zur Schlussfolgerung, dass «wenn man was für die Gesundheit tun will, man weiterhin in die Tangente kommen» muss. 
 
CD und Vereinschronik
 
Nun war es an Cornelia Herrmann und Karl Gassner den dritten Band der Vereinschronik inklusive Tonträger zu präsentieren. 1980 habe man begonnen, die Konzerte live mitzuschneiden. Daraus sei in den Folgejahren eine Ansammlung von 60 Tonbändern geworden, die Sandro Nardi in einem aufwendigen Verfahren von analogen in digitale Tonspuren umwandelte und anschliessend nachbearbeitete. Nun liegen zwei CDs vor, die Konzertausschnitte von den 80er-Jahren bis ins Jahr 2009 vereinen. 
Die neue Vereinschronik Band 3 schliesst nahtlos an die zuvor erschienenen Bände an und veranschaulichte anhand von Zeitungsartikel und Fotomaterial die Entwicklung der Tangente in den Jahren 1999 bis 2009. Als Zeichen ihrer Dankbarkeit überreichten die Vorstandsmitglieder den anwesenden Ehrengästen und all jenen, die massgeblich an der Entstehung des Bandes beteiligt waren, ein Exemplar. 
 
«Wir machen weiter!»
 
Mit ihren «Klangcollagen» gratulierten Stefan Frommelt am Klavier, Herbert Walser an der Trompete und Lyriker Roman Banzer dem Tangente-Team. Bevor «The Royal Funk Force» mit Benno Marxer mit ihrem fetzigen Sound für Partystimmung sorgte, gab Vereinspräsident Karl Gassner noch das Versprechen ab: «Wir machen auf alle Fälle weiter.» Das Jubiläumsfest wurde anschliessend nicht nur bis spät in die Nacht fortgesetzt, sondern mit dem Gastspiel des Rudresh Mahanthappa Quartets am Samstag und des Christian Muthspiel Trios am Sonntag zu einem wahren Festwochenende ausgedehnt. 
1979 nur eine Idee, 2009 längst liebgewonnene Realität, ohne die die Kulturlandschaft Liechtensteins um vieles ärmer wäre. Bleibt nur zu hoffen, dass in den nächsten Jahrzehnten noch mehr Menschen ihre Berührungsängste dem Jazz gegenüber verlieren, um sich von diesem Kulturangebot berühren zu lassen. 
 
 

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