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Das Robert Altmann Projekt

Robert Altmann ist als Verleger von Künstlerbüchern und als Kunstsammler bekannt. Dass er selbst malte, wissen die wenigsten. Sein Werk als Künstler wird nun erstmals öffentlich gezeigt ? im Rahmen des Robert Altmann Projekts.

 Von Janine Köpfli

Es ist ein Versuch, Spuren zu sichern. «Man glaubt, dass das von alleine passiert, aber das ist ein Trugschluss», sagt der Künstler Hansjörg Quaderer aus Schaan. Zusammen mit Vreni und Norbert Haas aus Berlin bearbeitet er seit zwei Jahren das umfangreiche Lebenswerk von Robert Altmann, dem Kunstverleger, Sammler und Künstler. Etwas, das seiner Ansicht nach längst hätte geschehen müssen. Die Arbeiten Robert Altmanns seien zu bedeutend, zu wertvoll und zu schön, als dass sie ungesehen und unbeachtet von der Öffentlichkeit irgendwo abgestellt vor sich hin schlummern dürften. Aus diesem Grund initiierten die drei das Robert Altmann Projekt und planen eine Serie von kleinen Ausstellungen, die über fünf Jahre verteilt, mit jeweils anderen Schwerpunkten aus Altmanns Schaffen, stattfinden sollen. 
Fünf Ausstellungen geplant
In der ersten Ausstellung «Robert Altmann – Malerei / Grafik / Bücher», die vom 18. September bis 18. Oktober in der Landesbibliothek in Vaduz gezeigt wird, geht es vor allem um Robert Altmann als Künstler. Eine Premiere, denn dass der heute 94-Jährige auf ein eigenes Werk als Künstler zurückblicken kann, wissen nur seine Familie und seine Freunde. Altmanns Werke wurden nie öffentlich gezeigt. Auch das Ehepaar Haas und Hansjörg Quaderer wussten wenig über Robert Altmann als Künstler. Sie erahnten jedoch das Können des Mannes, da er an sie adressierte Briefe stets mit Zeichnungen und kleinen Aquarellen schmückte. Dass Robert Altman tatsächlich etwas vom Malen und Zeichnen verstand und immer noch versteht, zeigen beispielsweise zwei Gouachen, die in Viroflay, dem heutigen Wohnsitz von Altmann, entdeckt wurden oder aktuelle Aquarelle, die in der Ausstellung zu sehen sein werden. Mit der Ausstellung allein ist es aber  nicht getan. Vreni Haas, Norbert Haas und Hansjörg Quaderer wollen Robert Altmanns Lebenswerk dokumentieren. Deshalb erscheint zur Eröffnung der Ausstellung eine umfangreiche Begleitpublikation, die auch unbekannte Seiten von Robert Altmann zeigen wird. Geplant ist, dass es zu jeder Ausstellung ein Begleitkatalog gibt. Bei fünf Ausstellungen macht das fünf Kataloge oder «quaderni» – Hefte, wie sie Hansjörg Quaderer nennt. 
Schon nächstes Jahr soll die zweite Ausstellung im Kabinett der Landesbibliothek zu sehen sein. Dann sind die Künstlerbücher und Künstlermappen, die Robert Altmann herausgegeben hat, Thema, wie die Initianten verraten. Es wird eine Ausstellung «Celan in Vaduz und der Komplex Todtnauberg» geben, auch die fruchtbaren Jahre des Centrums für Kunst und Kommunikation sollen in einem Abschlussprojekt dargestellt werden.
Engagement für Centrum der Kunst
Wenn es einen Hintergedanken für die Ausstellungen und das Engagement von Vreni und Norbert Haas und Hansjörg Quaderer gibt, dann der, dass sie das Centrum für Kunst und Kommunikation im Beckagässle in Vaduz wieder ins Bewusstsein der Kunstfreunde rücken wollen. Jenes architektonisch, aussergewöhnliche Bauwerk, das Robert Altmann vom Architekten Ricardo Porro 1971 gestalten liess, wo während Jahren Ausstellungen stattfanden, die schliesslich aus finanziellen Gründen eingestellt wurden. Heute ist das einstige Centrum für Kunst ein Bürogebäude. Die Initianten des Robert Altmann Projekts sagen: «Wir wünschen uns, dass das Gebäude wieder in seine Bestimmung eingesetzt wird. Dem monumental klassischen Kunstsinn ist mit dem neuen Kunstmuseum wohl Genüge getan. Es gibt aber auch die schwingende, die ornamentale, die sich stetig ändernde, die intime, die erotische Kunst. Sie fände in dem Porro-Bau im Vaduzer Beckagässle einen wunderbaren Ort.»
 
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