Am Sonntagabend enden die 65. Bregenzer Festspiele. Trotz dem durchwachsenen Wetter mit einer erfreulichen Bilanz.
Bregenz. – Ein kühler Sommer, ein sehr gut besuchtes Spiel auf dem See, ein gefeierter Schwerpunkt: So lassen sich die Bregenzer Festspiele 2010 kurz zusammenfassen. Das Spiel auf dem See Aida wird sich mit insgesamt 345 807 Besuchern in zwei Jahren als die mit Abstand bestbesuchte Oper auf der Seebühne in der Geschichte des Festivals herausstellen, sofern alle verbleibenden drei Vorstellungen unter freiem Himmel stattfinden können. Auf die aktuelle Saison entfallen dabei 144 549 Besucher, dies entspricht einer Auslastung von 85 Prozent. Mit insgesamt 195 413 Menschen wäre das auch die höchste Gesamtbesucherzahl in einem zweiten Opernjahr bei einer Gesamtauslastung von 85 Prozent.
Als beeindruckender Erfolg hat sich auch der Schwerpunkt rund um die Werke des vergessenen polnisch-russischen Komponisten Mieczysław Weinberg (1919-1996) erwiesen: Das Publikum kam in Scharen, die Kritik war begeistert und die Koproduktionspartner für seine Oper Die Passagierin stehen beinahe schon Schlange.
Dennoch trübte vor allem das Wetter die Erwartungen der Verantwortlichen. «Die diesjährigen Festspiele waren sehr schwierig», sagte Günter Rhomberg, Präsident der Bregenzer Festspiele anlässlich der heutigen Pressekonferenz. «Die äusserst labile Wetterlage haben wir auch an der Kasse zu spüren bekommen.» Dennoch galt sein besonderer Dank den Künstlern und dem Publikum, das den widrigen Wetterumständen immer wieder trotzte.
Und auch Festspielintendant David Pountney stiess ins gleiche Horn. «Ich bin dankbar, dass die ‹Aida› die Kraft hatte, uns letztes Jahr durch die Krise und heuer durch den Sommer zu führen.» Überaus erfreut zeigte sich Pountney jedoch darüber, dass es mit dem Weinberg-Schwerpunkt gelang, den Festspielen «ein neues Profil zu geben, das Bregenz in Kulturkreisen grossen Anerkennung» einbrachte.
Die 65. Bregenzer Festspiele dauern noch bis Sonntagabend, Restkarten sind verfügbar. (ehu)
