Nikolaus Frick: «Kein Sieg für die Regierung»
Initiant Nikolaus Frick sieht den Abstimmungsausgang am Sonntag als ein Unentschieden an, das «massiv gegen die Regierung spricht». Die Regierung habe mit grossem Aufwand Unsicherheit gestreut, die dazu führte, dass die Initiative «WinWin50» nicht angenommen wurde. Dafür sei in den Medien «viel Manipulation» betrieben worden.
Herr Frick, wie interpretieren Sie den Volksentscheid?
Nikolaus Frick: Das Resultat ist so knapp, dass man von einem Zufallsentscheid sprechen kann. Aber wenn man sich ansieht, mit welcher Geschlossenheit die Regierung ins Feld gezogen ist, stellt der knappe Entscheid eine Ohrfeige für sie dar. Die Regierung und der Politfilz haben mit grossem Aufwand versucht, die Initiativen zu verhindern. Wie man sieht, ist es ihnen letzten Endes gelungen.
Was war ausschlaggebend für die Ablehnung der Initiative?
Es wurde viel Manipulation in den Medien, vor allem in den beiden Parteizeitungen, betrieben. Diese sind ausschliesslich der politischen Seite gefolgt und trugen massiv zur Angstmacherei bei. Die Regierung hat schliesslich alle drei anderen Gewalten ? Judikative, Landtag und die Medien ? gezielt eingesetzt.
War das Zahlenjonglieren nicht vielleicht auch mitverantwortlich?
(keine Antwort)
Welche Leute haben Ihrer Meinung nach Nein gestimmt?
Über 3000 Stimmberechtigte sind in der PVS versichert oder beziehen eine PVS-Rente. Wir müssen davon ausgehen, dass der grösste Teil von ihnen samt ihrem Umfeld Nein gestimmt haben. 6721 Neinstimmen standen dem Nein-Lager schon von vornherein zur Verfügung. Einerseits zeigt der Volksentscheid, dass in diesem Land eine riesige «Vetterliwörtschaft» herrscht, andererseits aber auch, dass sich kaum Privatversicherte von der Regierungspropaganda beeinflussen liessen. (Interview: rba)
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