­
­
­
­

Vetorecht ist Wort des Jahres in Liechtenstein

Vetorecht ist in diesem Jahr von einer 5-köpfigen Jury aus 350 Vorschlägen ausgewählt und zum Wort des Jahres 2012 gekürt worden. Zum Unwort des Jahres wählte die Jury das Wort Demenzstrategie.

Vaduz. - In der ersten Hälfte des Jahres 2012 war das Wort Vetorecht sprichwörtlich in aller Munde. Eine Volksinitiative aus dem Kreis der Liechtensteiner Demokratiebewegung hatte verlangt, dass der Landesfürst oder sein Stellvertreter nach Volksabstimmungen nicht vom Vetorecht Gebrauch machen darf. Diese so genannte Vetorechts-Initiative hatte im In- und Ausland hohe Wellen geschlagen. Dies vor allem, weil die Fürstenfamilie angekündigt hatte, sich aus der Politik zurückzuziehen, sollte die Initiative angenommen werden. Die
Volksseele kochte in den Leserbriefspalten der Landeszeitungen über. Die Befürworter der Initiative wurden als Monarchieabschaffer beschimpft, die Gegner als unterwürfige Untertanen. Letztendlich wurde die Veto-Initiative anfangs Juli mit 76 Prozent Nein-Stimmen im hohen Bogen abgeschmettert.
 

Zum Unwort des Jahres 2012 wurde der Begriff «Demenzstrategie» gewählt. Im Februar 2012 hat die Regierung darüber informiert, dass sie eine Demenzstrategie für Liechtenstein erarbeitet. Aufgrund der allgemein höheren Lebenserwartung steigt die Zahl der Menschen, die an Demenz erkranken, stetig an. Die Jury erachtet das Vorgehen und die Massnahmen der Kampagne der Regierung als löblich, kritisiert aber die unpassende Namensgebung für das Projekt. Immerhin, durch die Auszeichnung zum Unwort des Jahres, wird die Demenzstrategie nicht so schnell in Vergessenheit geraten.

Der Satz des Jahres 2012 lautet «Ausländer haben eine Pufferfunktion» und geht auf einen Satz in der Forschungsarbeit des KOFL zum Thema «Ausländerbeschäf-tigung in Liechtenstein: Fluch oder Segen?» von Kersten Kellermann und Carsten-Henning Schlag zurück.

Bereits zum dritten Mal innert vier Jahren erhält die Liechtensteiner Landespolizei die mit einem Augenzwinkern verliehene Spezialauszeichnung «Pressemitteilung des
Jahres». Ausgezeichnet wird die Medienmitteilung vom 10.9.2012 mit dem Titel «Wäscheständer beschädigt». In der Mitteilung berichtet die Landespolizei von einer ganz besonders dreisten Tat: In Vaduz seien zwei Wäscheständer aus den Verankerungen gerissen und in einen Bach geworfen worden. Eine „Sonderkommission“ der Landespolizei war natürlich sofort zur Stelle und hielt später ihr Tun in besagter Pressemitteilung fest.

Die Liechtensteiner Wortwahl fand 2012 zum elften Mal statt und wird vom Internationalen Liechtensteiner Presseclub LPC unterstützt. Zusammenfassung:

Wort des Jahres 2012 in Liechtenstein
Vetorecht

Unwort des Jahres 2012
Demenzstrategie

Satz des Jahres 2012
«Ausländer haben eine Pufferfunktion»

Medienmitteilung des Jahres 2012
«Wäscheständer beschädigt» (PD)

 

 
Lädt

Schlagwort zu Meine Themen

Zum Hinzufügen bitte einloggen:

Anmelden

Schlagwort zu Meine Themen

Hinzufügen

Sie haben bereits 15 Themen gewählt

Bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits

Entfernen

Um «Meine Themen» nutzen zu können, stimmen Sie der Datenspeicherung hierfür zu.

Ähnliche Artikel

AboAusstellung von Kristina Sprenger und Oliver Lerch im Domus
Die interaktive Ausstellung von Kristina Sprenger und Oliver Lerch animiert dazu, das Thema Stigma persönlich aufzugreifen.
11.01.2024
Abo
Da haben die kräftigen Vaduzer Männerstimmen am Samstag einmal mehr gepunktet: Das Konzert im Vaduzer Saal war ein voller Erfolg.
14.04.2024
Wettbewerb
3x2 Tickets für «Giessenparkbad Opening mit 77 Bombay Street» zu ...
77 Bombay Street
vor 42 Minuten
Umfrage der Woche
Wenn an diesem Sonntag über das Referendum gegen den Ergänzungskredit für den Neubau des Landesspitals abgestimmt würde, was würden Sie in die Urne legen?
­
­