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Zukunftsvorteil durch Uni-Studium

Während die Qualität der Forschung regelmässig durch die internationale «Scientific Community», also die Gesamtheit der in einem bestimmten Fach weltweit tätigen Wissenschaftler erfolgt, ist die Qualität der Lehre primär für derzeitige und zukünftige Studierende relevant.
Michael Hanke
Michael Hanke, Prorektor für Lehre an der Universität Liechtenstein und Professor für Finance am Institut für Finanzdienstleistungen. (Bild: pd)

Angesichts der Vielzahl an Anbietern auf dem Markt für universitäre Aus- und Weiterbildung ist es für Studieninteressierte, aber auch für Arbeitgeber oft schwierig, die Unterschiede zwischen ähnlichen Institutionen und Studiengängen zu erkennen. Schnell ersichtlich ist für Interessenten, welche Programme auf welchen Stufen (Bachelor, Master, Doktorat) und für welche Zielgruppe (Maturanten, Absolventen eines Studiums oder Berufstätige mit langjähriger Erfahrung) angeboten werden. Wodurch aber unterscheidet sich BWL an der Universität Liechtenstein von BWL an einer umliegenden Universität? Welche Aspekte des Architekturstudiums an der Universität Liechtenstein findet man in dieser Form nur hier? Was ist das Besondere an den MBA- und LL.M.-Programmen?

Individueller Weg

In der Schule kommt der Lehrperson die Hauptverantwortung für den Lernprozess zu, das Lernen findet zu einem grossen Teil in der Schule selbst statt. Beim Universitätsstu­dium erfolgen grosse Teile des Wissenserwerbs ausserhalb von Hörsaal und Seminarraum. Die wesentliche Aufgabe der Universität ist es, die Studierenden bei ihrem Lernprozess bestmöglich zu unterstützen. Inhalte sind wichtig, Kompetenzen wie Analyse und Problemlösung oder Kooperation in interdisziplinären Teams gewinnen immer mehr an Bedeutung. Derartige Kompetenzen können am besten in kleinen Gruppen vermittelt werden, und hier profitieren Studierende der Universität Liechtenstein von einem exzellenten Betreuungsverhältnis: Während sowohl Architektur als auch BWL an vielen anderen europäischen Universitäten sogenannte Massenfächer mit überfüllten Hörsälen und Grossvorlesungen mit mehreren Hundert Studierenden sind, liegen typische Gruppengrössen an der Universität Liechtenstein bei 15 bis 30 Personen. Dies ermöglicht eine optimale Unterstützung der Studierenden auf ihrem individuellen Weg des Wissens- und Kompetenzerwerbs. Diese Betreuungsintensität fordert umgekehrt von den Studierenden entsprechendes Engagement: «Verstecken in der letzten Reihe» funktioniert nicht. Die Kombination aus Fördern und Fordern ist die Basis für Qualität, die uns regelmässig auch von externer Seite bestätigt wird.

Ein weiterer wesentlicher Punkt ist das Denken über die Grenzen des jeweiligen Fachs hinaus: In allen Stu­diengängen der Universität Liechtenstein werden zehn Prozent des gesamten Studiums für sogenannte fakultätsübergreifende Wahlfächer reserviert, die Studierende mit anderen Fächern und interdisziplinärer Zusammenarbeit vertraut machen. Aktuelle Beispiele sind etwa die Planung für den Umbau beziehungsweise die Neugestaltung eines Seminarraums oder «Big Data», wo die Bedeutung von und der Umgang mit grossen Mengen von Daten thematisiert werden. Ethische und soziale Dimensionen des eigenen Handelns oder Kreativitätstechniken sind weitere Beispiele für diesen Teil des Studiums, den Studierende aus einem breiten Angebot nach ihren eigenen Interessen zusammenstellen können. In diesen Fächern treffen Studierende aller Studiengänge auf­einander, was den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Disziplinen fördert.

Wir sind überzeugt, dass umfassend gebildete Absolventen, die neben dem Erwerb fachlicher Kompetenzen auch an ihrer persönlichen Entwicklung gearbeitet haben, einen klaren Startvorteil auf dem Arbeitsmarkt haben, weil zukünftige Arbeitgeber diesen Mehrwert erkennen und schätzen.

Artikel: http://www.vaterland.li/wirtschaft/meinungen/zukunftsvorteil-durch-uni-studium-art-97693

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