Souveräner Auftritt von Selina Büchel
Schon kurz vor der Ziellinie hatte Büchel ein Lächeln auf dem Gesicht, als sie auf dem Bildschirm sah, dass sie direkt weiterkommt. "Das Rennen war perfekt auf mich zugeschnitten", sagte die zweifache Hallen-Europameisterin über 800 m. Mit der Zeit von 2:00,42 Minuten verbesserte sie die persönliche Saisonbestleistung um 33 Hundertstel.
Eigentlich sollte das Überstehen des Vorlaufs für eine Läuferin wie Büchel nur eine Formsache sein. Allerdings wusste sie vor dem Start nicht genau, wo sie steht und dann wurde sie auch noch in eine starke Serie eingeteilt. "Ich war in den letzten zwei Tagen extrem nervös", so Büchel. "Normalerweise habe ich eher das Problem, keine richtige Anspannung aufbauen zu können. Der Vorlauf war eine grosse Hürde."
Die Unsicherheit war darauf zurückzuführen, dass die Saison bislang nicht wie gewünscht verlief. Zwar trainierte sie im Juni sehr gut. Im Juli machte ihr jedoch eine hartnäckige Erkältung zu schaffen, weshalb sie nicht so viele Rennen wie geplant absolvieren konnte. Ihr Hauptfokus vor Berlin galt denn auch der Genesung. Immerhin konnte sie trotz der Probleme mit der Atmung stets ziemlich gut trainieren und hatte keine physische Beschwerden. Die Toggenburgerin ist ohnehin jemand, der nicht gut stillsitzen kann. Deshalb war es für sie schwierig, dass am Samstag und am Montag ein Pausentag auf dem Programm stand.
Der erste Schritt ist mit dem Einzug in die Top 16 geschafft. Nun will Büchel von ihrer guten Erholungsfähigkeit profitieren und auch am Mittwochabend im Halbfinal "eine gute Falle" machen. Das Selbstvertrauen ist jedenfalls gestiegen. Und dass sie weiss, wie internationale Meisterschaften funktionieren, hat sie schon mehrmals bewiesen. Eine EM-Medaille im Freien fehlt ihr allerdings noch im Palmarès - vor zwei Jahren in Amsterdam belegte sie den undankbaren 4. Platz. Insofern hat sie noch eine Rechnung offen.
Robine Schürmann als Siegerin ihres Vorlaufs über 400 m Hürden in 56,35 Sekunden sowie Yasmin Giger mit mässigen 57,40 Sekunden als Lucky Loser stiessen ebenfalls in die Halbfinals vor.
Schürmann hatte einzig bei der fünften Hürde eine heikle Situation zu überstehen. Sie touchierte heftig mit dem Knie, fiel aber nicht aus dem Konzept. Giger drehte nach der letzten Hürde noch mächtig auf. Das war notwendig, denn die Ostschweizerin hatte zuvor Probleme mit dem Rhythmus zwischen den Hürden gehabt und war in Rückstand geraten.
Lea Sprunger ist für die Halbfinals vom Mittwochabend als Saisonschnellste vorqualifiziert.
Der 400-m-Läufer Joel Burgunder scheiterte in den Vorläufen in 48,78 Sekunden deutlich. (sda)
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben
Kleines Vademecum für Kommentarschreiber
Wie ein Kommentar veröffentlicht wird – und warum nicht.
Wir halten dafür: Wer sich an den gedeckten Tisch setzt, hat sich zu benehmen. Selbstverständlich darf an der gebotenen Kost gemäkelt und rumgestochert werden. Aber keinesfalls gerülpst oder gefurzt.
Der Gastgeber bestimmt, was für ihn die Anstandsregeln sind, und ab wo sie überschritten werden. Das hat überhaupt nichts mit Zensur zu tun; jedem Kommentarschreiber ist es freigestellt, seine Meinung auf seinem eigenen Blog zu veröffentlichen.
Jeder Artikel, der auf vaterland.li erscheint, ist namentlich gezeichnet. Deshalb werden wir zukünftig die Verwendung von Pseudonymen – ausser, es liegen triftige Gründe vor – nicht mehr dulden.
Kommentare, die sich nicht an diese Regeln halten, werden gelöscht. Darüber wird keine Korrespondenz geführt. Wiederholungstäter werden auf die Blacklist gesetzt; weitere Kommentare von ihnen wandern direkt in den Papierkorb.
Es ist vor allem im Internet so, dass zu grosse Freiheit und der Schutz durch Anonymität leider nicht allen guttut. Deshalb müssen Massnahmen ergriffen werden, um diejenigen zu schützen, die an einem Austausch von Argumenten oder Meinungen ernsthaft interessiert sind.
Bei der Veröffentlichung hilft ungemein, wenn sich der Kommentar auf den Inhalt des Artikels bezieht, im besten Fall sogar Argumente anführt. Unqualifizierte und allgemeine Pöbeleien werden nicht geduldet. Infights zwischen Kommentarschreibern nur sehr begrenzt.
Damit verhindern wir, dass sich seriöse Kommentatoren abwenden, weil sie nicht im Umfeld einer lautstarken Stammtischrauferei auftauchen möchten.
Wir teilen manchmal hart aus, wir stecken auch problemlos ein. Aber unser Austeilen ist immer argumentativ abgestützt. Das ist auch bei Repliken zu beachten.
Wenn Sie dieses Vademecum nicht beachten, ist das die letzte Warnung. Sollte auch Ihr nächster Kommentar nicht diesen Regeln entsprechen, kommen Sie auf die Blacklist.
Redaktion Vaterland.li
Diese Regeln haben wir mit freundlicher Genehmigung von www.zackbum.ch übernommen.