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Schnee-Winter mit Wärmewelle

Der Winter 2017/18 hat für Rekorde gesorgt: Ausserordentlich viel Schnee führte zu einer sehr hohen Lawinengefahr und zahlreichen Lawinen. Dazu gesellte sich der wärmste Januar seit Messbeginn vor über 150 Jahren.
Im Wallis und in Graubünden sind im vergangenen Winter viele grosse und auch sehr grosse Lawinen niedergegangen. Strassen- und Eisenbahngalerien in Goppenstein VS wurden fast vollständig überschüttet. (Archivbild)
Im Wallis und in Graubünden sind im vergangenen Winter viele grosse und auch sehr grosse Lawinen niedergegangen. Strassen- und Eisenbahngalerien in Goppenstein VS wurden fast vollständig überschüttet. (Archivbild) (Bild: M. Schär, SLF)

Nach drei schneearmen Jahren war der Winter wieder "lang und schneereich" - allerdings nur in den Bergen, wie das WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos GR am Donnerstag in seinem Saison-Rückblick mitteilte. Weil der Januar so warm war, fiel der Niederschlag in tieferen Lagen meist als Regen.

In Höhenlagen oberhalb von 1500 Metern über Meer war der Winter einer der schneereichsten der letzten 30 Jahre. Unterhalb von 1000 Metern lag hingegen nur knapp halb so viel Schnee wie im Durchschnitt.

Intensiv schneite es im November, Dezember und insbesondere im Januar. In hohen Lagen fielen von Ende Dezember bis zum 23. Januar gebietsweise 2,5 bis 5 Meter Schnee. Am meisten schneite es im sonst eher trockenen Wallis – gebietsweise so viel wie nur alle 75 Jahre. Die Messstationen in Saas-Fee und Zermatt registrierten die höchsten Januar-Neuschneesummen seit mehr als 70 Jahren.

Höchste Gefahrenstufe

Für den 22. Januar gab das SLF erstmals seit 1999 wieder grossflächig die höchste Gefahrenstufe 5 "sehr gross" heraus. Vor allem im Wallis und in Graubünden gingen viele grosse und auch sehr grosse Lawinen ab.

Der feuchte Schnee in mittleren Lagen bremste glücklicherweise die weiter oben angerissenen Staublawinen auf dem Weg ins Tal, sodass keine Siedlungen getroffen wurden. Teilweise wurden sie aber nur knapp verfehlt.

Die Situation war dennoch weniger extrem als in der Lawinenperiode im Februar 1999. Damals war vor der Lawinenphase in 30 Tagen ein Drittel mehr Schnee gefallen als in der vergleichbaren Periode in diesem Jahr. Zudem hatte es bis in tiefere Lagen gescheit. Anzahl und Ausmass von Lawinen und Schäden waren 1999 deutlich grösser.

Überdurchschnittlich viele Lawinenopfer

Insgesamt wurden dem SLF im Winter 17/18 über 250 Schadenlawinen gemeldet. Und die Schneemassen forderten überdurchschnittlich viele Opfer: Bei 19 Lawinenunfällen starben 26 Personen. Im langjährigen Durchschnitt sind es 21 Tote. Bei zwei grösseren Lawinenunfällen im Wallis starben einmal drei und einmal vier Personen.

Bei den Lawinenopfern handelte es sich ausschliesslich um Wintersportler. 18 Personen waren auf Touren unterwegs und sieben Personen auf Variantenabfahrten. Eine Person wurde auf einem geöffneten Winterwanderweg in Zermatt von einer Lawine erfasst. (sda)

 

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