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Kommission empfiehlt Zulassung von HIV-Tests

Ein HIV-Test für den Heimgebrauch könnte in der Schweiz bereits im Sommer dieses Jahres zugelassen werden. Die Eidg. Kommission für sexuelle Gesundheit (EKSG) entschied, die Freigabe zu empfehlen.
Zurzeit können HIV-Tests in der Schweiz nur im Labor durchgeführt werden, wie hier im Institut für Medizinische Virologie der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich. (Archivbild)
Zurzeit können HIV-Tests in der Schweiz nur im Labor durchgeführt werden, wie hier im Institut für Medizinische Virologie der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich. (Archivbild) (Bild: Keystone/GAETAN BALLY)

Die EKSG habe eine "klare, enthusiastische Empfehlung" für die Zulassung der Tests abgegeben, sagte Kommissionspräsident Marcel Tanner gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Er bestätigte einen Bericht in den Zeitungen "Zentralschweiz am Sonntag" und "Ostschweiz am Sonntag".

Tanner hofft, mit den Heimtests "verborgene positive Segmente" zu erreichen. So könne ein Beitrag für die Betroffenen, aber auch für die öffentliche Gesundheit des Landes geleistet werden, mit dem Ziel, die Krankheit zu eliminieren, sagte der ehemalige Direktor des Schweizerischen Tropen- und Public-Health-Instituts.

Das Dossier liegt nun beim Bundesamt für Gesundheit (BAG), wie dessen Sprecherin Katrin Holenstein auf Anfrage sagte. Das BAG werde seine eigene Empfehlung in den nächsten zwei bis drei Wochen abgeben, bevor dann das Heilmittelinstitut Swissmedic über eine Zulassung entscheide. Es sei gut möglich, dass die Tests bereits im Sommer auf den Markt kommen könnten, sagte Holenstein.

Hilfsangebote für Betroffene

Bisher hatte die Kommission eine positive Empfehlung abgelehnt mit der Begründung, die Qualität der Diagnose, Beratung und Therapie einer so schwerwiegenden Infektionskrankheit sei nicht erfüllt. Diese Zweifel scheinen nun ausgeräumt. Die Tests seien breit validiert und technisch gut, sagte Tanner.

Ebenso wichtig sei jedoch, dass der Test in das System der Gesundheitsversorgung eingebettet werde. So müsse sichergestellt werden, dass die Betroffenen mit dem Resultat nicht alleine gelassen würden und auch entsprechende Hilfe erhielten.

Dazu brauche es einen attraktiven Beipackzettel mit einer klaren Anleitung und einem Hilfsangebot. Aids-Hilfe Schweiz habe ihre Unterstützung dazu bereits angeboten.

Mit den Heimtests kann eine HIV-Infektion in weniger als einer halben Stunde zu Hause nachgewiesen werden. Befürworter hoffen, dass damit sonst unerkannte Infektionen entdeckt werden. Gegner der Tests argumentieren dagegen, HIV-Tests sollten von Fachleuten vorgenommen werden und nicht von Privaten. (sda)

 
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