­
­
­
­

Kein Lohndeckel für bundesnahe Betriebe

Der Ständerat will keinen fixen Lohndeckel von 500'000 Franken für bundesnahe Betriebe wie Post, SBB oder Ruag. Er hat eine Motion von Nationalrat Corrado Pardini (SP/BE) mit 34 zu 8 Stimmen bei zwei Enthaltungen abgelehnt.
Der Ständerat will keinen fixen Lohndeckel für bundesnahe Betriebe wie die Schweizerische Post. (Themenbild)
Der Ständerat will keinen fixen Lohndeckel für bundesnahe Betriebe wie die Schweizerische Post. (Themenbild) (Bild: KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER)

Pardini hatte mit dem Vorstoss verlangt, dass der höchste Lohn in Betrieben, deren Mehrheitsaktionär oder Haupteigner der Bund ist, 500'000 Franken nicht übersteigen dürfe. Der Nationalrat hatte Pardinis Motion mit 111 zu 74 Stimmen angenommen.

Es gebe keine plausible Begründung, warum das Topmanagement der bundesnahen Unternehmen wesentlich mehr verdienen sollten als die Mitglieder des Bundesrats, die die politische Verantwortung für die Unternehmen trügen, hatte Pardini argumentiert.

Paul Rechsteiner (SP/SG) unterstützte die Motion. Seit der weltweiten Finanzkrise vor zehn Jahren werde über Lohn- und Boni-Exzesse diskutiert, monierte er. "Aber es gibt sie immer noch." Ein Ja zum Vorstoss signalisiere den Willen zur Rückkehr zu einer anständigen Lohnpolitik.

Seit Jahren werde über Lohnexzesse diskutiert, und die Löhne stiegen immer weiter ohne dass sich die Leistungen der Manager verbesserten, doppelte Christian Levrat (SP/FR) nach. Die Motion sei da eine Gelegenheit, dem Bundesrat ein klares Signal zu senden.

Ball bei Schwesterkommission

Die Staatspolitische Kommission (SPK) des Ständerates sah zwar ebenfalls Handlungsbedarf, plädierte aber für ein Nein, auch weil sie die Motion für zu starr hielt. Mit der Unterstützung einer parlamentarischen Initiative aus dem Nationalrat spielte die SPK den Ball zurück ins Feld der nationalrätlichen Schwesterkommission.

Die Ständeratskommission forderte eine gewisse Flexibilität, wie Präsidentin Pascale Bruderer Wyss (SP/AG) ausführte. Der Bund solle im Rahmen der Eignerstrategie eine Bandbreite durchsetzen und auf Vergütungen hinwirken, die im Verhältnis zur Aufgabe stehe. Das verlangt die SPK mit einer eigenen parlamentarischen Initiative.

Der Bundesrat lehnte die Motion ab. Finanzminister Ueli Maurer erinnerte daran, dass der Bund als Eigner an den Generalversammlungen auf die Löhne Einfluss nehmen könne. Er sprach dabei von einer Obergrenze von rund einer Million Franken. (sda)

 
Lädt

Schlagwort zu Meine Themen

Zum Hinzufügen bitte einloggen:

Anmelden

Schlagwort zu Meine Themen

Hinzufügen

Sie haben bereits 15 Themen gewählt

Bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits

Entfernen

Um «Meine Themen» nutzen zu können, stimmen Sie der Datenspeicherung hierfür zu.

Kommentare

    Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben

Kommentare hinzufügen

Ähnliche Artikel

Abo
Das verschärfte Grenzregime Deutschlands sorgt in der Schweiz für heftige Reaktionen. Während die Polizei erklärte, was sich tatsächlich ändert, kam’s am Donnerstag zur Aussprache zwischen Beat Jans und dem deutschen Innenminister.
09.05.2025
FDP und SP treiben die Einführung der Individualbesteuerung voran. Sie haben sich auf einen Kompromiss geeinigt, der im Nationalrat durchkam. Die grosse Frage ist: Stimmt auch der Ständerat zu? Die progressiven Kräfte haben ein Problem - und einen Trumpf.
07.05.2025
Wettbewerb
Wettbewerb «Golf-Spezial 2025»
Golf-Spezial 2025
Umfrage der Woche
Soll Vaduz 5,43 Millionen Franken für die neue Landesbibliothek sprechen?
­
­