Italienischer Superstar in Vaduz
«Branduardi hat ohne Frage Musikgeschichte geschrieben»
Dank der originellen Verschmelzung von Pop, europäischem Folk und Musik aus dem Mittelalter und der Renaissancezeit eroberte Angelo Branduardi in den vergangenen 50 Jahren ganz Europa. Zehn Jahre nach seinem Violin-Abschluss am Konservatorium in Genua nahm er sein erstes Album auf, das die Plattenfirma jedoch für nicht vermarktbar hielt. Bereits zwei Jahre später, 1976, feierte er mit «Alla fiera dell’est» einen ersten Grosserfolg. Es folgten die ebenso erfolgreichen Alben «Cogli la prima mela» und «La pulce d’acqua», dessen Titelsong vom Hören wohl jeder kennt. Seit Mitte der 80er-Jahre widmet er sich vermehrt der alten «klassischen» Musik, darunter das Franz von Assisi gewidmete Album «L’infinitamente piccolo» oder die neuere Arbeit «Il cammino dell’anima» über die Mystikerin und Musikerin Hildegard von Bingen, das im Mittelpunkt seines Konzerts am Samstag in Vaduz stehen wird. Neben seinem aktuellen Projekt wird er jedoch auch einige der bekanntesten Lieder seiner vierzigjährigen Karriere präsentieren.
Wie ist es für euch, Branduardi in Vaduz zu haben?
Jan Sellke, TAK-Dramaturg und Mitoganisator des Konzerts: Angelo Branduardi ist seit den 1990er-Jahren bis heute immer mal wieder im TAK-Programm aufgetreten, das TAK und er kennen sich also auch schon mehr als 30 Jahre. Ihn, seine Musiker und Techniker sehen wir immer gerne wieder. Es ist schön, so einen Superstar in Vaduz zu haben und damit seiner Fangemeinde regelmässig eine Freude machen zu können.
Was macht Branduardi besonders?
Angelo Branduardi gehört zu einer äusserst spannenden und prägenden Generation von Liedermachern. In den späten 70er- und 80er-Jahren haben Künstler wie Branduardi, Konstantin Wecker, Reinhard Mey, Herman van Veen und einige andere eine Musik geschaffen, die sehr progressiv und engagiert war. Musikalisch waren sie progressiv in der Mischung von Pop, volksmusikalischen Elementen, Chanson und Rock. Und inhaltlich waren sie Avantgarde, in dem sie sowohl sehr lyrische, feinfühlige Texte vertonten, aber auch politisch und gesellschaftlich Stellung bezogen. Diese «neuen Liedermacher» haben damit ohne Frage Musikgeschichte geschrieben und bleiben einflussreich und interessant bis heute.
War es schwierig, ihn zu überzeugen, nach Vaduz zu kommen?
Nein gar nicht, er kommt sehr gern nach Liechtenstein. Es ist für viele Künstler, die woanders auch in den ganz grossen Sälen spielen, auch ein angenehmes Gefühl, dem Publikum mal näher zu sein, wie jetzt bei uns. Und auch für das Publikum ist es schön, ihm so nah sein zu können.
Was ist die Besonderheit seines neusten Programms? Werden auch seine grossen Welthits wie «La pulce d’acqua» zu hören sein?
Das Programm besteht einerseits aus seinen aktuellen Kompositionen, in denen er sich mit der grossen mittelalterlichen Gelehrten Hildegard von Bingen beschäftigt. Eine faszinierende Persönlichkeit, die unter anderem auch komponiert hat. Und mittelalterliche Motive sind ja schon immer ein spannendes Element in Angelos Musik. Aber auch seine grossen Hits der letzten Jahrzehnte werden zu hören sein. Ich glaube, das Publikum würde ihn am Schluss gar nicht von der Bühne lassen, wenn der «Wasserfloh» nicht zumindest als Zugabe auftaucht.
Tickets und Infos: www.tak.li, VVK: +423 237 59 69, vorverkauf@tak.li
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