Reallöhne erstmals seit 2008 gesunken

Wegen höheren Konsumentenpreisen hatten die Angestellten aber effektiv 0,1 Prozent weniger Lohn zum Ausgeben als im Jahr 2016. Damit sind die Reallöhne erstmals seit 2008 wieder gesunken.
Dies zeigt der Schweizerische Lohnindex 2017, den das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag publiziert hat. Die miteinbezogene Jahresteuerung betrug 0,5 Prozent. 2015 noch waren die Reallöhne nicht zuletzt auch dank tieferen Konsumentenpreisen durchschnittlich um 1,1 Prozent gestiegen.
Die meisten Wirtschaftszweige mussten laut BFS eine reale Lohneinbusse zwischen 0,1 und 0,8 Prozent hinnehmen. Im Industriesektor stiegen die Löhne wie 2016 nominal um 0,4 Prozent. Anders sieht es im tertiären Sektor aus: Dort stiegen die Löhne mit einem Plus ebenfalls von 0,4 Prozent nur noch halb so stark wie im Vorjahr. In beiden Sektoren sanken damit die Löhne um real 0,1 Prozent.
Bei den Lohnverhandlungen Ende 2016 habe das Wirtschaftswachstum in der Schweiz wieder etwas an Schwung gewonnen, schreibt das BFS dazu. Zu diesem Zeitpunkt sei die Inflationsrate für 2017 auf lediglich 0,3 Prozent geschätzt worden.
0,9 Prozent mehr Lohn in fünf Jahren
Zwischen 2013 und 2017 ist der Lohn, den die Schweizer Arbeitnehmenden effektiv zur Verfügung hatten (Reallohn), durchschnittlich um 0,9 Prozent gestiegen. Denn Männern blieben jährlich 0,8 Prozent mehr, der Frauen 0,9 Prozent.
Im Industriesektor ist der Anstieg der Reallöhne um durchschnittlich 0,8 Prozent in fünf Jahren vor allem auf die sogenannten "Medium- und Hightech-Brachen" zurückzuführen. Dabei handelt es sich um die Chemie- und Pharmabranche sowie um Wirtschaftszweige, die beispielsweise Computer, Uhren oder elektrische Geräte herstellen (Lohnwachstum jeweils +1,2 Prozent). Wer im Maschinen- und Fahrzeugbau arbeitet, dem blieben jährlich 1,0 Prozent mehr.
Die Löhne der Angestellten der Dienstleistungsbranche stiegen in den letzten fünf Jahren im Schnitt um 0,9 Prozent. Am stärksten war das Wachstum in den Berufen der Finanzdienstleistungen (+1,3 Prozent) sowie der Informationstechnologie und der Unterhaltungsindustrie. Das Wachstum dieser Löhne 1,1 Prozent. Im Gesundheits- und Sozialwesen war das Wachstum mit 0,6 Prozent am geringsten. (sda/awp)
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