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Lücken bei Bekämpfung von Geldwäscherei

Der Schweizer Finanzplatz steht aufgrund seiner weltweiten Bedeutung bezüglich Geldwäscherei und anderer finanzieller Kriminalität besonders im Fokus. Doch bei der Bekämpfung dieser Verbrechen weist er laut einer Studie der Beratungsfirma KPMG noch Lücken auf.
Banken und Behörden auf dem Schweizer Finanzplatz sind bei der Prävention und der Identifizierung krimineller finanzieller Aktivitäten gefordert. (Themenbild)
Banken und Behörden auf dem Schweizer Finanzplatz sind bei der Prävention und der Identifizierung krimineller finanzieller Aktivitäten gefordert. (Themenbild) (Bild: KEYSTONE/GAETAN BALLY)

In Spionagefilmen à la James Bond taucht der Schweizer Finanzplatz Schweiz regelmässig als Schlupfwinkel für illegale Transaktionen von dubiosen Gestalten auf.

Tatsächlich sehen sich Banken und Behörden mit verschiedenen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem organisierten Verbrechen und mit Geldwäschereien konfrontiert, schreiben die Autoren der am Dienstag vom Beratungsunternehmen KPMG veröffentlichten Studie "Clarity on Crime in Financial Services".

Gefordert seien die Institute insbesondere bei der Prävention und der Identifizierung krimineller finanzieller Aktivitäten, heisst es weiter. Keine leichte Aufgabe, da es angesichts neuer Technologien und digitaler Währungen immer schwieriger werde, grenzüberschreitende Geldströme nachzuverfolgen.

Zudem wirkt zum einen die Regulierung reaktiv, da sie der technologischen Entwicklung hinterherhinkt. Zum anderen würden einige der befragten 50 Banken Defizite hinsichtlich ihrer Risikoansätze sowie IT-Infrastrukturen aufweisen, schreiben die Studienautoren.

Klares Zeichen nötig

Diese orten für den Schweizer Finanzintermediäre in sechs Bereichen Handlungsbedarf: So müssen die Schweizer Banken zum einen ein klares Zeichen bei der konsequenten Verhinderung und Aufdeckung von Finanzkriminalität setzen. Zum anderen können sie die Effektivität ihres Risikomanagements durch die Berücksichtigung institutsspezifischer Ansätze wesentlich steigern.

Im weiteren müssen sie das Mitarbeiterbewusstsein schärfen, womit sie ihre Compliance-Ziele erreichen und entsprechende Kosten senken können. Durch den Einbezug von externem Fachwissen können sie zudem ihr eigenes Personal stärken.

Um den Risiken der Finanzkriminalität zu begegnen, bedarf es gemäss der Autoren solider interner Rahmenbedingungen. Neben einer starke Compliance-Kultur und einer "angemessene Tonalität von oben" seien dies auch Sanktionen gegen Mitarbeiter, die gegen Richtlinien verstossen.

Schliesslich bietet sich auch im Meldewesen Handlungsbedarf, da es an den Banken liegt, angemessene MROS-Meldungen zu erstatten und dabei eine hohe Qualität sicherzustellen, die dem ganzen Finanzplatz zugutekommt. (sda/awp)

 
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