Hoher Überschuss im Schweizer Aussenhandel

Bereinigt um die Arbeitstage wuchsen die Exporte im Dezember um 10,8 Prozent und die Importe um 13,5 Prozent. Während sich auf der Ausfuhrseite auch saisonbereinigt die Dynamik widerspiegelte, konnten die Importe nicht an die Ergebnisse des Vormonats anknüpfen. Die Handelsbilanz schloss mit einem Überschuss von 2,63 Mrd. Franken, wie die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) am Dienstag mitteilte.
Auch auf das Gesamtjahr 2017 gesehen, schaltete der schweizerische Aussenhandel einen Gang höher. Die Exporte legten auf bereinigter Basis um 4,7 Prozent zu und erklommen einen neuen Rekord. Die Importe wuchsen um 6,9 Prozent und damit am kräftigsten seit 2010.
Nebst der aufgehellten Konjunkturlage weltweit hätten in beiden Handelsrichtungen die Abschwächung des Schweizer Frankens beziehungsweise die Preisentwicklung eine massgebende Rolle gespielt, so die EZV. Mit einem Überschuss von 34,8 Mrd. Fr. schloss die Handelsbilanz rund 6 Prozent unter dem Rekordwert von 2016.
Fast alle Branchen im Aufwind
Zehn der elf Hauptgruppen wiesen im Gesamtjahr einen Anstieg der Ausfuhren aus. Einzig die Verkäufe von Papier und grafischen Erzeugnissen unterschritten das Vorjahresergebnis, womit sich deren langjähriger Negativtrend fortsetzte.
Die grösste Sparte, Chemie-Pharma (+4,2 Prozent), zeigte sich für zwei Fünftel des Gesamtzuwachses verantwortlich. Das hohe Plus bei Textilien, Bekleidung und Schuhen sei weiterhin dem Phänomen der Rücksendungen zuzuschreiben (zum Beispiel Zalando), heisst es.
Um 13 Prozent legten die Ausfuhren von Metallen zu, womit sie das höchste Niveau seit 2008 ausweisen. Die Exporte von Maschinen und Elektronik weiteten sich um 3 Prozent aus, womit sie die Talsohle laut EZV durchschritten haben dürften.
Gleichwohl blieb der Auslandumsatz 2017 noch 12 Mrd. Fr. unter dem Rekordergebnis im Jahr 2008. Nach rückläufigen Umsätzen in den beiden Vorjahren stiegen die Exporte von Uhren im letzten Jahr wieder, nämlich um 3 Prozent.
Starke Nachfrage aus China
Die Schweizer Exportwirtschaft setzte laut der Statistik auf allen Kontinenten wertmässig mehr Güter ab. In den drei Hauptmärkten betrug das Plus zwischen 4 (Europa) und 7 Prozent (Nordamerika). In Asien (+6 Prozent) ragten Singapur (+25 Prozent), China (+16 Prozent) und Hongkong (+10 Prozent) heraus. Damit haben sich die Exporte mit China seit dem Jahr 2008 verdoppelt.
Hingegen verringerten sich die Lieferungen in den Mittleren Osten um 9 Prozent, insbesondere jene nach Saudi-Arabien. Überdurchschnittlich stiegen in Europa laut der EZV die Ausfuhren nach Belgien (+12 Prozent), Österreich (+11 Prozent) und Italien (+8 Prozent). Während die Exporte nach Deutschland um 4 Prozent zulegten, verringerten sich jene nach Frankreich um 3 Prozent und jene nach Grossbritannien um 1 Prozent. (sda/awp)
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