Höhere Miete bei Wohnungswechsel

Zwar dürften die Angebotsmieten in diesem Jahr um 1,2 Prozent sinken, wie das am Dienstag veröffentlichte neuste Immo-Monitoring von Wüest & Partner zeigt. Aber zwischen den Preisen von bestehenden Mietverträgen und den Angebotsmieten auf dem freien Markt besteht laut dem Immobilienberatungsunternehmen zum Teil eine erhebliche Differenz.
Die Mieten im Rahmen bestehender Verträge sind im Schnitt tiefer, weil es sich dabei meist um ältere Wohnungen mit tieferen Standards handelt. Zudem gehören ältere Wohnungen eher zu den Wohnobjekten, die von den insgesamt sieben Senkungen des Referenzzinssatzes in den vergangenen zehn Jahren von 3,5 Prozent auf mittlerweile 1,5 Prozent betroffen sind.
Der weitaus grössere Anteil an den verfügbaren Wohnungen besteht aber aus Neubauten. Aufgrund der gestiegenen Baulandpreise und eines besseren Standards sind für Neubauwohnungen an gleicher Lage im Durchschnitt 580 Franken mehr zu zahlen als etwa für Wohnungen, die 35 Jahre alt sind. In den beiden Mieterhochburgen Genf und Zürich kann die Differenz der monatlichen Nettomiete zwischen einem Alt- und einem Neubauobjekt sogar über 1500 Franken betragen.
Aus dieser Sicht profitierten die Mieter zwar von einer grösseren Wohnungsauswahl. Die Suche dürfte oft aber nur dann erfolgreich abgeschlossen werden können, wenn man bereit sei, eine höhere Monatsmiete zu zahlen, stellt Wüest & Partner fest.
Zu wenig Klein- und Grosswohnungen
Insgesamt dürften die Mietpreise aufgrund des regen Wohnungsbaus aber unter Druck bleiben. Günstiger werden die Mieten voraussichtlich insbesondere für klassische 3- bis 4,5-Zimmer-Wohnungen. Bei den Klein- und Grossraumwohnungen dagegen übersteigt vielerorts die Nachfrage das Angebot, besonders in bevölkerungsreichen Regionen.
Der Markt der Klein- und Grossraumwohnungen zeigt sich denn auch weiterhin sehr angespannt. Sowohl für Kleinstwohnungen mit maximal 1,5 Zimmern als auch für Wohnungen mit 5 oder mehr Zimmern ist die Nachfrage mehr als doppelt so gross wie das Angebot: Für diese Grössensegmente werden jeweils mehr als 2,5 Suchabos pro Inserat registriert.
Teurere Eigenheime
Während das wachsende Wohnungsangebot und sinkende Mietpreise die Schweiz für Mieterinnen und Mieter zunehmend attraktiv machen, geht die Entwicklung bei den Eigenheimen in die andere Richtung. Das liegt vor allem daran, dass das Angebot an Wohneigentum nicht mit der starken Nachfrage mithalten kann.
Obwohl die Hypothekarzinsen seit ihrem Rekordtief im dritten Quartal 2016 bis Anfang dieses Jahres wieder gestiegen sind, ist das Interesse an Wohneigentum landesweit nach wie vor gross. In den vergangenen Quartalen ist der Bau von Häusern vielerorts zurückgegangen. Allein 2017 reduzierte sich die Zahl der zum Verkauf stehenden Wohnobjekte um mehr als 12 Prozent.
Dies führte zu höheren Preisen: Einfamilienhäuser sind 4 Prozent teurer geworden, Stockwerkeigentum 3,3 Prozent. 2018 dürfte die Zunahme etwas schwächer ausfallen. Wüest & Partner geht von einem Zuwachs von 0,1 Prozent bei den Eigentumswohnungen und von 1,4 Prozent bei den Einfamilienhäusern aus. (sda)
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