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Entlebucher machen Hanf-Anbau ökologischer

Der Hanfanbau in Indoor-Anlagen ist ein Stromfresser. Um das Kraut ökologisch vertretbar anzubauen, haben Jungunternehmer aus dem Entlebuch eine automatisierte Anlage entwickelt, mit der Strom und Wasser gespart werden kann.
Indoor-Hanf-Produktion in Entlebuch: Die Firma Organic Concept AG hat eine Anlage entwickelt, in der mit gezieltem und dosiertem Lichteinsatz Energie beim Anbau der Pflanzen gespart werden kann.
Indoor-Hanf-Produktion in Entlebuch: Die Firma Organic Concept AG hat eine Anlage entwickelt, in der mit gezieltem und dosiertem Lichteinsatz Energie beim Anbau der Pflanzen gespart werden kann. (Bild: KEYSTONE/ALEXANDRA WEY)

Die Organic Concept AG hat am Mittwoch in Entlebuch ihre Testanlage den Medien vorgestellt. Das Unternehmen mit fünf Angestellten hofft, im nächsten Jahr seine technische Innovation auf den Markt bringen zu können. Den angebauten CBD-Hanf verkauft es seit rund drei Monaten. Abnehmerinnen sind auch die Entlebucher Kräuterbauern, die mit einem Tee auf den Hanf-Trend aufsteigen wollen.

Der Anbau von Hanfsorten, die wegen ihres tiefen THC-Gehalts nicht als Rauschmittel taugen, ist in der Schweiz seit zwei Jahren erlaubt. Der zweite wichtige medizinische Wirkstoff der Pflanze, das Cannabidiol (CBD), ist jedoch voll enthalten. Dieser Hanf habe eine entspannende und krampflösende Wirkung und könne etwa gegen Schlaflosigkeit und Schmerzen eingesetzt werden, teilten Organic Concept und die Genossenschaft Entlebucher Kräuter mit.

Testanlage aufgebaut

Die fünf Tüftler von Organic Konzept - ein Schreiner, ein Elektriker, ein Programmierer, ein Dachdecker und ein Sozialpädagoge - starteten vor vier Jahren mit der Entwicklung eines vollautomatisierten Küchen-Indoor-Gartens. Schliesslich entwickelten sie eine Anlage für die industrielle Anwendung und bauten in Entlebuch eine Testanlage auf.

Das Investitionskapital der Firma beläuft sich auf 400'000 Franken. Die Indoor-Produktion für Hanf sei sehr stromintensiv, sagte Samuel Ettlin, Verwaltungsratspräsident der Organic Concept AG, zur Motivation der Jungunternehmer. Sie hätten sich deswegen gefragt, ob es ökologisch vertretbar sei, Hanf indoor anzubauen.

In der Testanlage von Organic Concept sind vor allem die Beleuchtung, die Lüftung und die Bewässerung effizienter als in herkömmlichen Anlagen. Wie viel Energie eingespart werden kann, steht noch nicht fest, weil die entsprechenden Vergleichtests noch ausstehen.

Jahreszeiten simulieren

In der Indoor-Anlage von Organic Concept werden die Pflanzen von LED-Lampen beschienen. Diese werden nicht einfach nur ein- und ausgeschaltet, sondern ihre Helligkeit kann optimal an die Wachstumsphase der Pflanzen angepasst werden. Zudem können Jahres- und Tageszeiten simuliert werden.

Auch die Lüftung wird gemäss Ettlin intelligent gesteuert. Gegossen werden die Pflanzen von einem Roboter. Durch das gezielte Giessen kann nicht nur Wasser, sondern auch Dünger eingespart werden.

Trotz des vollautomatisierten Anbaus versucht die Organic Concept nach eigenen Angaben eine möglichst naturnahe Produktion. Zur Erhaltung der Qualität werde auf maximale Erträge verzichtet, teilte das Unternehmen mit. Ettlin sagte, sie setzten biologische Erde und Düngemittel ein. Richtlinien von Biosuisse gebe es beim Hanf noch keine. (sda)

 
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