Alpiq mit roten Zahlen im Halbjahr

Im Kerngeschäft - das Industriegeschäft wurde per Ende Juli verkauft - verbuchte das Unternehmen einen Umsatz von 2,6 Milliarden Franken und damit gleich viel wie im Vorjahr. Das Betriebsergebnis (EBITDA) vor Sondereinflüssen verminderte sich dagegen auf 93 Millionen von 135 Millionen, wie die Gesellschaft am Montag mitteilte.
Negativ auf das Betriebsergebnis niedergeschlagen haben sich wie erwartet die abgesicherten Strompreise aus den Vorjahren, welche die Schweizer Stromproduktion gegenüber der Vergleichsperiode im Vorjahr belasten: Die Gesellschaft sichert ihre Schweizer Stromproduktion im Markt gegen Preis- und Währungsschwankungen rollierend durchschnittlich zwei bis drei Jahre im Vorfeld für künftige Perioden ab, wie CFO Thomas Bucher anlässlich der Medienkonferenz erklärte.
In der Schweiz resultierte denn auch ein EBITDA (vor Sondereinflüssen) von -37 Millionen. Ergebnisbeiträge von 130 Millionen lieferte dagegen das Europageschäft, bestehend aus Kraftwerken und den neuen erneuerbaren Energien sowie dem internationalen Energiehandels-, Grosskunden- und Retailgeschäft.
Aufgrund des tieferen EBITDA liegt das Ergebnis nach Ertragssteuern aus fortgeführten Aktivitäten der Alpiq Gruppe vor Sondereinflüssen bei -42 Millionen nach -9 Millionen im Vorjahr. Das Reinergebnis aus den nicht fortgeführten Aktivitäten belief sich auf -8 Millionen. Unter dem Strich resultierte somit ein Reinverlust von 50 Millionen nach einem solchen von 5 Millionen im Vorjahr.
Die Eigenkapitalquote per 30. Juni 2018 liegt bei stabilen 38,8 Prozent (per 31.12.2017: 38,9 Prozent). Nach erneutem Schuldenabbau beträgt die Liquidität per Ende Juni 1,1 Milliarden nach 1,4 Milliarden per Ende Dezember 2017.
Operatives Ergebnis 2018 unter Vorjahr erwartet
Mit Blick auf das Gesamtjahr bestätigte CEO Jasmin Staiblin den im März abgegebenen Ausblick. Danach erwartet sie für das Gesamtjahr 2018 ein operatives Ergebnis unter Vorjahr. Grund dafür seien die abgesicherten Strompreise aus den Vorjahren.
Staiblin ist aber zuversichtlich, dass 2018 und 2019 die letzten Jahren mit rückläufigen Erträgen ist. Die Grosshandelspreise hätten angezogen, was sich aufgrund der Absicherungsgeschäfte mit einer zweijährigen Verzögerung ab 2020 in positiven Erträgen niederschlagen sollte, zeigte sich die CEO überzeugt.
Mit dem Erlös aus dem Verkauf des Industriegeschäfts wolle Alpiq in erster Linie die Verschuldung abbauen, sagte CFO Bucher. Inklusive der Transaktion belaufe sich die Liquidität von Alpiq pro forma auf 1,7 Milliarden, der eine Verschuldung von 1,9 Milliarden gegenüber stehe. Die Schulden könnten somit aus der Liquidität bedient werden.
Ein kleiner Teil des Erlöses soll auch ins Wachstum investiert werden. Investieren will CEO Staiblin vor allem in den Bereich Digital Solutions sowie in das Endkundengeschäft in Europa.
Der Markt reagierte mit leichten Kursabgaben auf das Halbjahresergebnis. Bis gegen 12.40 Uhr verlieren die Aktien von Alpiq 0,3 Prozent. Die Erwartungen seien nicht ganz erfüllt worden, meinte etwa der Analyst der ZKB. Die Zahlen würden die Vergangenheit spiegeln. Ab 2020 dürfte die Gewinnentwicklung wieder besser aussehen, so der Experte weiter. (sda/awp)
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