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USA erhöhen mit Sanktionen Druck auf Iran

Die USA wollen nach dem Ausstieg aus dem Atomabkommen mit dem Iran den finanziellen Druck auf das Land massiv erhöhen. Washington werde "die stärksten Sanktionen ins der Geschichte" verhängen, sagte US-Aussenminister Mike Pompeo am Montag in Washington.
Der neue US-Aussenminister Mike Pompeo kündigt die "stärksten Sanktionen der Geschichte" gegen Iran an.
Der neue US-Aussenminister Mike Pompeo kündigt die "stärksten Sanktionen der Geschichte" gegen Iran an. (Bild: KEYSTONE/EPA/MICHAEL REYNOLDS)

"Wir werden beispiellosen finanziellen Druck auf das iranische Regime ausüben. Die Führer in Teheran werden keinen Zweifel an unserer Ernsthaftigkeit haben", sagte Pompeo in seiner ersten grossen Rede seit seinem Amtsantritt im April.

Die jüngst wieder eingesetzten Sanktionen gegen Teheran seien erst der Anfang. Der Stachel der Sanktionen werde sehr schmerzhaft sein.

An die Adresse der Europäer gerichtet sagte Pompeo, Firmen, die "verbotene Geschäfte" mit dem Iran machten, würden "zur Verantwortung gezogen". Pompeo stellte die neue Iran-Strategie der US-Regierung bei einer Veranstaltung der konservativen Denkfabrik Heritage Foundation vor.

US-Präsident Donald Trump hatte am 8. Mai im Alleingang den Ausstieg der USA aus dem Atomdeal erklärt. Er setzte Wirtschaftssanktionen wieder in Kraft.

In dem Abkommen von 2015 verpflichtet sich die internationale Gemeinschaft, Sanktionen gegen die Islamische Republik aufzuheben. Im Gegenzug soll ausgeschlossen werden, dass der Iran Atomwaffen entwickelt. Die EU will am bestehenden Abkommen festhalten.

Forderungskatalog präsentiert

Pompeo forderte den Iran auf, seine Unterstützung der Huthi-Milizen im Jemen und der Taliban in Afghanistan sofort einzustellen. Auch solle Teheran seine Kräfte aus Syrien zurückziehen.

Unter dem Schirm des Atomdeals habe der Iran Stellvertreterkriege im Nahen Osten geführt. Bis heute lüge der Iran über seine wahren Absichten. Das Land sei der grösste Finanzier von Terrorismus, sagte Pompeo.

"Der Iran darf niemals einen Freibrief haben, um den Nahen Osten zu dominieren", sagte Pompeo. Die USA wollten weiter mit Verbündeten in der Region zusammenarbeiten, um den Iran zurückzudrängen.

"Für iranisches Volk einsetzen"

"Wir werden uns unermüdlich für das iranische Volk einsetzen", betonte Pompeo. Die USA wollten die Proteste gegen die Regierung in Teheran unterstützen.

"Wir müssen sicherstellen, dass Iran niemals einen Weg zu einer Atomwaffe hat", sagte Pompeo weiter. Teheran müsse Inspektoren im ganzen Land unbegrenzten Zugang zu Atomanlagen gewähren.

Der Iran-Deal sei schlecht für alle Beteiligten und für die ganze Welt gewesen, sagte Pompeo. Nun verfolgten die USA ihre Ziele ausserhalb dieses Abkommens weiter. (sda/afp/dpa)

 
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