Teil von IS-Hochburg im Irak zurückerobert
Dies sagte al-Abadi nach einem Gespräch mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in Paris. Nach der Einnahme von Hawidscha verbleibt nur noch ein Gebiet an der Grenze zu Syrien in der Hand der sunnitischen Extremistengruppe.
Zuvor hatte bereits die irakische Armee mitgeteilt, dass das Zentrum von Hawidscha von Armee, Polizei und paramilitärischen Einheiten "vollständig befreit" worden sei. Nach UNO-Angaben flohen seit Beginn der Armeeoffensive Mitte September schätzungsweise 12'500 Menschen aus Hawidscha. Demnach könnten sich noch bis zu 78'000 Menschen in der Stadt aufhalten.
Laufende Offensive
Hawidscha liegt rund 300 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bagdad und war eine der letzten Städte in der Gewalt der Dschihadisten. Die Armee treibt derzeit eine Offensive auf mehrere Ortschaften im Nordwesten des Landes voran, die noch von der IS-Miliz kontrolliert werden. Letztere steht damit vor der finalen Niederlage im Irak.
Die Dschihadisten hatten im Juni 2014 bei einer Blitzoffensive die nordirakische Grossstadt Mossul und weite Gebiete im Norden und Zentrum des Landes erobert, ohne auf nennenswerten Widerstand der Armee zu stossen. Mit internationaler Unterstützung gelang es der Armee und verbündeten kurdischen und schiitischen Milizen aber, die Dschihadisten nach und nach zurückzudrängen.
Nachdem die Armee die Städte Falludscha, Ramadi und Tikrit erobert hatte, startete sie nach langer Vorbereitung eine Grossoffensive auf Mossul, wo IS-Anführer Abu Bakr al-Bagdadi Mitte 2014 das Kalifat ausgerufen hatte. Anfang Juli gelang es der Armee nach monatelangen Kämpfen, die Grossstadt vollständig unter ihre Kontrolle zu bringen. Seitdem wurden die Dschihadisten auch aus weiteren Städten wie Tal Afar vertrieben.
Aufruf an Kurden
Beim Treffen mit Macron plädierte al-Abadi zudem für eine friedliche Lösung des Konflikts mit der nach Unabhängigkeit strebenden kurdischen Minderheit in seinem Land. Die Souveränität des irakischen Staats müsse jedoch erhalten bleiben.
Er rief die kurdischen Peschmerga-Truppen auf, "ein integraler Teil der irakischen Streitkräfte zu bleiben unter der Autorität der Bundesbehörden". So solle die Sicherheit der Bürger garantiert werden.
Die Kurden im Nordirak hatten im September bei einem Referendum für ihre Unabhängigkeit gestimmt. Die Zentralregierung in Bagdad lehnt dies strikt ab. Es wird befürchtet, dass es zu einem militärischen Konflikt kommen könnte, der die Region zusätzlich destabilisiert. (sda/afp/reu)
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