"Die Tränen eines Giganten"
"Überwältigt wie beim ersten Mal", kommentierte die NZZ auf ihrer Frontseite. Nach dem phänomenalen Triumph im Alter von 36 Jahren und 173 Tagen sei der Gedanke nicht mehr abwegig, dass er auch als 40-Jähriger noch Turniere spielen könnte. "Das Ende ist nicht in Sicht", schreibt Experte Daniel Germann.
Marco Keller, ein Federer-Kenner der ersten Junioren-Stunde, äusserte sich mit berechtigtem Pathos über den 20. Streich des Genies: "Es ist schwer vorstellbar, dass ein richtiger Tennis- oder Sportfan jetzt keine Tränen in den Augen hat." Die Trophäen seien im Kontext mit der Ikone Federer nur ein Aspekt, "die Emotion, die pure Liebe für das Spiel und der Wunsch, es weltweit zu promoten", vergrösserten seine Bedeutung zusätzlich.
"Le Matin" veröffentlichte die 20 wichtigsten Jubel-Momente seiner knapp 20-jährigen Profi-Laufbahn. Die Westschweizer Zeitung thematisierte die Emotionen des Baslers: "Die Tränen eines Giganten". Man werde von der goldenen Ära des Rekord-Major-Siegers einst als Grossvater seinen Enkeln erzählen - "und die richtigen Worte finden müssen, um den Mythos richtig einordnen zu können".
In seinem Heimatkanton freuten sie sich selbstredend noch eine Nuance mehr. "Unterwegs in höherer Mission", titelte die "Basler Zeitung". "Es wirkt, als schöpfe er auch wegen der Rolle, das Gesicht des Tennissports zu sein, immer neue Kraft, um an sich zu arbeiten, und immer neue Motivation, um sich weiterzuentwickeln."
Der FC Basel, dem sich der Champion als Fan verbunden fühlt, twitterte eine Smiley-Botschaft: "Willkommen im Club." Die Bebbi haben wie ihr Edel-Fan 20 Titel gewonnen.
Im "Tages-Anzeiger" hob René Stauffer in seinem Leitartikel die wichtigsten Eigenschaften des Grand-Slam-Rekordsiegers hervor: "Federer bringt eben auch im fortgeschrittenen Sportleralter noch jene Qualitäten mit, die den Kern seiner Einzigartigkeit ausmachen: Mut, Entschlossenheit, Zuversicht, Kampfkraft, Hingabe, Kreativität, Spielfreude und maximale Opferbereitschaft, um in bestmöglicher Form zu bleiben - alles in Zusammenarbeit mit seinem Team."
"Noch ist seine Geschichte nicht zu Ende geschrieben", findet die "Aargauer Zeitung" und hofft: "Sein sechster Sieg bei den Australian Open ist nur ein weiteres glorreiches Kapitel." Und die "AZ" kennt die Hintergründe: "Federer hat sich zum Meister der Reduktion gewandelt und Gefallen am schlanken Spielplan gefunden."
Dem "Blick" war die magische Marke für die Tennis-Ewigkeit eine Extra-Beilage für 20 Rappen wert. "Wir weinen mit vor Glück", meldete der Sportchef. "Ein Sportler und Mensch, eine Story, die man in der Traumfabrik Hollywood nicht besser erfinden könnte." (sda)
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben
Kleines Vademecum für Kommentarschreiber
Wie ein Kommentar veröffentlicht wird – und warum nicht.
Wir halten dafür: Wer sich an den gedeckten Tisch setzt, hat sich zu benehmen. Selbstverständlich darf an der gebotenen Kost gemäkelt und rumgestochert werden. Aber keinesfalls gerülpst oder gefurzt.
Der Gastgeber bestimmt, was für ihn die Anstandsregeln sind, und ab wo sie überschritten werden. Das hat überhaupt nichts mit Zensur zu tun; jedem Kommentarschreiber ist es freigestellt, seine Meinung auf seinem eigenen Blog zu veröffentlichen.
Jeder Artikel, der auf vaterland.li erscheint, ist namentlich gezeichnet. Deshalb werden wir zukünftig die Verwendung von Pseudonymen – ausser, es liegen triftige Gründe vor – nicht mehr dulden.
Kommentare, die sich nicht an diese Regeln halten, werden gelöscht. Darüber wird keine Korrespondenz geführt. Wiederholungstäter werden auf die Blacklist gesetzt; weitere Kommentare von ihnen wandern direkt in den Papierkorb.
Es ist vor allem im Internet so, dass zu grosse Freiheit und der Schutz durch Anonymität leider nicht allen guttut. Deshalb müssen Massnahmen ergriffen werden, um diejenigen zu schützen, die an einem Austausch von Argumenten oder Meinungen ernsthaft interessiert sind.
Bei der Veröffentlichung hilft ungemein, wenn sich der Kommentar auf den Inhalt des Artikels bezieht, im besten Fall sogar Argumente anführt. Unqualifizierte und allgemeine Pöbeleien werden nicht geduldet. Infights zwischen Kommentarschreibern nur sehr begrenzt.
Damit verhindern wir, dass sich seriöse Kommentatoren abwenden, weil sie nicht im Umfeld einer lautstarken Stammtischrauferei auftauchen möchten.
Wir teilen manchmal hart aus, wir stecken auch problemlos ein. Aber unser Austeilen ist immer argumentativ abgestützt. Das ist auch bei Repliken zu beachten.
Wenn Sie dieses Vademecum nicht beachten, ist das die letzte Warnung. Sollte auch Ihr nächster Kommentar nicht diesen Regeln entsprechen, kommen Sie auf die Blacklist.
Redaktion Vaterland.li
Diese Regeln haben wir mit freundlicher Genehmigung von www.zackbum.ch übernommen.