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"Wir rechnen nicht, wir spielen einfach"

Das Schweizer Nationalteam nähert sich unaufhaltsam der WM-Endrunde 2018. Neben einem maximalen Output erreicht das SFV-Ensemble inzwischen auch auf mentaler Ebene Höchstwerte.
Admir Mehmedi ist einer der Schweizer Dauersieger
Admir Mehmedi ist einer der Schweizer Dauersieger (Bild: KEYSTONE/EPA/VALDA KALNINA)

"Ich überlege nicht mehr so viel, ich mache die Tore einfach." Zu dieser Erkenntnis war Haris Seferovic am Tag nach seiner Doublette gegen Andorra (3:0) gelangt. In Riga setzte der Benfica-Professional seine Hausse nahtlos fort. Vor allem dank des siebten Saisontreffers des 25-Jährigen nahm der Favorit sofort Fahrt auf und verlängerte die Erfolgsserie im WM-Parcours um ein achtes Spiel.

Und dass die Schweizer in der aktuellen Kampagne nur schwer aus ihrer erstaunlichen Balance zu bringen sind, demonstrierten sie gegen den abgestürzten EM-Teilnehmer von 2004 mit Ausnahme von fünf leicht konfusen Minuten vor der Pause mit einer verblüffenden Stilsicherheit. "Die Mannschaft hat ein riesiges Selbstvertrauen", bilanzierte Seferovic, der Mann der vergangenen Stunden. "Wir rechnen nicht, wir spielen einfach." Am Abend der torlosen Blamage des EM-Finalisten Frankreich in Luxemburg stellten sich die Schweizer weniger kompliziert an.

Ein prägendes Merkmal der Auswahl von Petkovic ist zweifellos ihre Gelassenheit, ihre Ruhe, ihre minimalen Selbstzweifel. Von einem kläglichen Penaltyfehlschuss wie ihn sich Blerim Dzemaili beim Stand von 1:0 geleistet hatte, liess sich das gefestigte Ensemble nicht einmal ansatzweise irritieren. Stattdessen verschärfte der Leader und speziell Dzemaili im besten Moment das Tempo - anders ist das Dribbling des Montreal-Regisseurs (55.) und die zweite von Mehmedi provozierte Foul im lettischen Strafraum (58.) nicht zu werten.

Er habe nach seinem Missgeschick die Ruhe bewahrt und auf die falsche Idee vor dem missratenen Elfmeter richtig reagiert. "Es war wichtig für mich, weiterzumachen wie vor dem Penalty. Das Tor war der Lohn dafür", kommentierte Dzemaili das kursweisende 2:0.

Die Schweizer sind inzwischen seit über 14 Monaten und 14 Partien ungeschlagen. Ihr Brust schwillt aus gutem Grund an. In der Theorie trennen sie zwei Remis von der nächsten Endrundenteilnahme in Russland. Zu ihrer Haltung auf dem Platz passt ihr forscher Ausblick. "Wir müssen uns vor niemandem fürchten. Wir können sogar 30 Punkte gewinnen", wählte Dzemaili vor der letzten Tranche gegen die abgeschüttelten Ungarn und den zweitplatzierten Europameister Portugal eine klare Ansage.

Die Zahlen der etwas mehr als dreijährigen Ära von Petkovic sind imposant. Von 18 EM- oder WM-Ausscheidungspartien haben die Schweizer unter dem Tessiner Coach 15 gewonnen - bei einem Torverhältnis von 42:11. Das sind Kennzahlen einer Nation, die bereit ist, sich an der erweiterten Spitze Europas zu etablieren. (sda)

 
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