Parlament in Paris gegen Handys an Schulen
Die Gesetzesinitiative sieht vor, Schülerinnen und Schülern die Nutzung von Mobiltelefonen in allen Vor- und Grundschulen sowie in der Sekundarstufe I grundsätzlich zu untersagen.
Bildungsminister Jean-Michel Blanquer sprach von einem Signal an die Gesellschaft und warnte vor "schlechten Nutzungsformen" wie Cybermobbing und "Bildschirm-Abhängigkeit". Oppositionspolitiker halten den Vorstoss für überflüssig und eine "reine PR-Aktion", weil die Handynutzung im Unterricht bereits verboten ist.
Das Thema war ursprünglich eine Wahlkampfforderung des späteren Präsidenten Emmanuel Macron. Seine Partei La République En Marche brachte es nun ins Parlament. Falls die Nationalversammlung zustimmt, muss als nächstes der Senat darüber beraten.
Die federführende Abgeordnete Cathy Racon-Bouzon sagte, die starke Verbreitung von Smartphones bei Schülern sei nicht folgenlos, "insbesondere wegen ihrer Auswirkung auf die Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfähigkeit".
Im Prinzip verboten
Minister Blanquer wies darauf hin, dass Smartphones den Zugriff auf gewaltsame und pornografische Bilder erleichterten. Ausserdem schade die Handynutzung in der Pause dem Schulklima und verschlechtere die Beziehungen zwischen den Schülern.
Schon jetzt dürfen französische Schüler ihre Handys während des Unterrichts nicht benutzen, und Schulen können in ihrer Hausordnung auch ein weitergehendes Verbot festlegen.
Künftig soll es umgekehrt sein: Die Handynutzung ist grundsätzlich in der ganzen Schule tabu, die Hausordnung kann aber Ausnahmen gestatten. Zudem ist eine Ausnahme für pädagogische Zwecke geplant - damit könnten Lehrer Smartphones oder Tablets im Unterricht einsetzen.
Frédérique Rolet von der Lehrergewerkschaft SNES-FSU erwartet von dem Gesetz keine grosse Veränderung. "Das ist eher eine symbolische Massnahme", sagte sie dem Sender RMC. Kritiker sehen auch Probleme bei der Umsetzung - so ist etwa umstritten, ob Lehrer Schülern ihre Handys wegnehmen dürfen. (sda/dpa)
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