Zurich Film Festival zeigt 160 Filme
Für den bekennenden Tennis-Fan und Co-Direktor Karl Spoerri ist das 13. ZFF eine besondere Ausgabe. Am 28. September eröffnet mit "Borg/McEnroe" (Regie: Janus Metz) ein Biopic über die aussergewöhnliche Rivalität zweier Tennisspieler das Festival. Und zum Abschluss am 8. Oktober greifen noch einmal zwei Spieler zum Racket: Das Regie-Duo Jonathan Dayton und Valerie Faris inszeniert mit "Battle of the Sexes" das legendäre Tennisspiel zwischen Billie Jean King und Bobby Riggs.
Zwischen Aufschlag und Abschluss zeigen Spoerri und Co-Direktorin Nadja Schildknecht 160 Film aus aller Welt, 13 davon sind Weltpremieren, 15 sind Schweizer Filme. Viele Werke und prominente Besucher waren schon bekannt, weitere Details verkündeten die beiden Direktoren nun am Donnerstag vor den Medien in Zürich.
So kämpfen 14 Filme im internationalen Spielfilmwettbewerb, der ersten, zweiten und dritten Werken vorbehalten ist, um das Goldene Auge. Nominiert ist etwa Joshua Z. Weinsteins Vater-Sohn-Tragikomödie "Menashe" oder die isländische schwarze Komödie "Under the Tree" von Hafsteinn Gunnar Sigurdsson. "Viele der Wettbewerbsfilme handeln von dysfunktionalen Familien und Aussenseitern", fasste Programmchef Spoerri den Wettbewerb zusammen.
Weniger Schweizer Filme als 2016
Mit 15 Werken sind deutlich weniger Schweizer Filme im diesjährigen Programm als im vergangenen Jahr (43). Dennoch dürfte das Festival, das traditionellerweise internationalen Stars den Hof macht, auch aus Schweizer Sicht interessant werden.
Im Wettbewerb "Fokus Schweiz, Deutschland, Österreich" zeigt etwa Lisa Brühlmann ihr Debüt "Blue My Mind", ein Coming-of-Age-Drama. Und Kaleo La Belles Werk "Fell in Love with a Girl" ist ein filmischer Essay über eine ungewöhnliche Liebeskonstellation. Im internationalen Spielfilmwettbewerb steht kein Schweizer Film, dafür ist Thomas Haemmerli mit "Die Gentrifizierung bin ich: Beichte eines Finsterlings" im Dokfilmwettbewerb für das Goldene Auge nominiert. Dieses wird am 7. Oktober vergeben.
Das Gros der neuen Schweizer Filme feiert ausser Konkurrenz Premiere: Rolf Lyssys Sterbehilfe-Komödie "Die letzte Pointe", die Tragikomödie "Lasst die Alten sterben" von "Experiment Schneuwly"-Macher Juri Steinhart oder "Giraffen machen es nicht anders - Die Vater-Spur" des jüngst verstorbenen Filmemachers Walo Deuber.
Vor den Medien betonten die Direktoren, dass 38 der programmierten Filme von Frauen gedreht wurden - knapp jeder vierte also. Was nach wenig klingt, ist im internationalen Vergleich viel: Das älteste Filmfestival der Welt, die Mostra in Venedig, hatte in diesem Jahr im internationalen Wettbewerb eine einzige Regisseurin eingeladen - bei 21 Filmen. Im internationalen ZFF-Wettbewerb beider Genres stammen 40 Prozent der Filme von Frauen.
Neues von Polanski und Forster
Das breite Publikum freut sich jeweils auf das ZFF, weil es in Zürich grosse Schauspieler und Regisseure hautnah bewundern kann. In diesem Jahr hat das Festival bereits die schwedische Oscar-Preisträgerin Alicia Vikander, US-Darling Jake Gyllenhaal oder auch Filmikone Glenn Close angekündigt. Und mit Al Gore, der seinen neuen Dokfilm "An Inconvenient Sequel: Truth to Power" als Premiere zeigt, beehrt ein ehemaliger US-Vizepräsident das Festival.
Das ZFF bietet Filmfans zudem die Möglichkeit, neue Filme, die erst später im Jahr in die Kinos kommen, bereits vorab zu sehen: So etwa Marc Forsters neues Drama "All I See Is You" oder Roman Polanskis neustes Werk "D'après une histoire vraie".
Mit den vier Kinosälen im Riffraff hat das Festival neu mehr Platz zur Verfügung. Zudem verfügt es mit 7,3 Millionen Franken (2016: 7,2 Millionen) über leicht mehr Budget.
Verfasserin: Annina Hasler, sda (sda)
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben
Kleines Vademecum für Kommentarschreiber
Wie ein Kommentar veröffentlicht wird – und warum nicht.
Wir halten dafür: Wer sich an den gedeckten Tisch setzt, hat sich zu benehmen. Selbstverständlich darf an der gebotenen Kost gemäkelt und rumgestochert werden. Aber keinesfalls gerülpst oder gefurzt.
Der Gastgeber bestimmt, was für ihn die Anstandsregeln sind, und ab wo sie überschritten werden. Das hat überhaupt nichts mit Zensur zu tun; jedem Kommentarschreiber ist es freigestellt, seine Meinung auf seinem eigenen Blog zu veröffentlichen.
Jeder Artikel, der auf vaterland.li erscheint, ist namentlich gezeichnet. Deshalb werden wir zukünftig die Verwendung von Pseudonymen – ausser, es liegen triftige Gründe vor – nicht mehr dulden.
Kommentare, die sich nicht an diese Regeln halten, werden gelöscht. Darüber wird keine Korrespondenz geführt. Wiederholungstäter werden auf die Blacklist gesetzt; weitere Kommentare von ihnen wandern direkt in den Papierkorb.
Es ist vor allem im Internet so, dass zu grosse Freiheit und der Schutz durch Anonymität leider nicht allen guttut. Deshalb müssen Massnahmen ergriffen werden, um diejenigen zu schützen, die an einem Austausch von Argumenten oder Meinungen ernsthaft interessiert sind.
Bei der Veröffentlichung hilft ungemein, wenn sich der Kommentar auf den Inhalt des Artikels bezieht, im besten Fall sogar Argumente anführt. Unqualifizierte und allgemeine Pöbeleien werden nicht geduldet. Infights zwischen Kommentarschreibern nur sehr begrenzt.
Damit verhindern wir, dass sich seriöse Kommentatoren abwenden, weil sie nicht im Umfeld einer lautstarken Stammtischrauferei auftauchen möchten.
Wir teilen manchmal hart aus, wir stecken auch problemlos ein. Aber unser Austeilen ist immer argumentativ abgestützt. Das ist auch bei Repliken zu beachten.
Wenn Sie dieses Vademecum nicht beachten, ist das die letzte Warnung. Sollte auch Ihr nächster Kommentar nicht diesen Regeln entsprechen, kommen Sie auf die Blacklist.
Redaktion Vaterland.li
Diese Regeln haben wir mit freundlicher Genehmigung von www.zackbum.ch übernommen.