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US-Polizei ermittelt gegen Weinstein

Nach Missbrauchsvorwürfen gegen den US-Filmproduzenten Harvey Weinstein hat die Polizei von Los Angeles Ermittlungen eingeleitet. US-Regisseur Quentin Tarantino wusste seit Jahren von den Vorwürfen. Er bedauert sein Schweigen nun.
Die Polizei in Los Angeles leitet Ermittlungen gegen den Filmproduzenten Harvey Weinstein wegen sexuellen Missbrauchs ein. (Archivbild)
Die Polizei in Los Angeles leitet Ermittlungen gegen den Filmproduzenten Harvey Weinstein wegen sexuellen Missbrauchs ein. (Archivbild) (Bild: KEYSTONE/AP Invision/ANDY KROPA)

Laut US-Medien wirft eine Schauspielerin dem Filmmogul Weinstein Vergewaltigung in einem Hotel vor. Nähere Angaben zum möglichen Opfer machte ein Polizei-Sprecher zunächst nicht. Weinstein sei mutmasslich in den Fall aus dem Jahr 2013 verwickelt gewesen, sagte er.

Der "Los Angeles Times" zufolge soll es sich um eine 38-jährige Schauspielerin aus Italien handeln. Demnach soll die Frau angegeben haben, 2013 in einem Hotel in Beverly Hills vergewaltigt worden zu sein.

Unangemeldet im Hotel erschienen

Die Frau schilderte der Zeitung, dass sie Weinstein kurz bei einem italienischen Filmfest in Los Angeles gesprochen habe. Danach sei er "ohne Warnung" in der Lobby ihres Hotels erschienen. Er habe dann an ihre Tür geklopft und gesagt, er wollte nur mit ihr sprechen, sagte die Frau. Dann sei er "sehr aggressiv" geworden. Er habe sie gegen ihren Willen ins Badezimmer gezogen und dort vergewaltigt. "Als er ging, hat er so getan, als sei nichts passiert", schilderte die Frau.

Im Zeitungsinterview gibt sie weiter an, dass sie Angst gehabt habe, Weinstein bei der Polizei anzuzeigen. Sie habe aber einem Priester, einem Freund und einem Kindermädchen von dem Vorfall erzählt

Tarantino bedauert sein Schweigen

Der US-Regisseur Quentin Tarantino und Freund von Harvey Weinstein hat nach eigenen Worten seit vielen Jahren von den Missbrauchs- und Vergewaltigungsvorwürfen gewusst. "Ich wusste genug, um mehr zu tun als ich getan habe", sagte Tarantino der Zeitung "New York Times" vom Donnerstag. Er hätte viel früher "Verantwortung" übernehmen und seine Zusammenarbeit mit Weinstein beenden müssen, sagte der Regisseur.

Mehr als 20 Jahren arbeiteten Tarantino und der Hollywood-Mogul eng zusammen an Film-Hits wie "Pulp Fiction", "Kill Bill", "Inglourious Basterds" und "Django Unchained".

1995 hätte ihm seine damalige Freundin, die Schauspielerin Mira Sorvino, von früheren Belästigungen erzählt, sagte Tarantino. Er sei damals "schockiert und aufgebracht" gewesen, habe die Anschuldigungen aber verdrängt und als Missverhalten des Produzenten abgetan.

Nach Bekanntwerden der massiven Vorwürfe in den letzten zwei Wochen habe er mehrfach bei Weinstein angerufen, aber nichts von ihm gehört. Er habe keine Erklärung für dessen angeblichen Vergehen. Weinstein müsse nun für diese Taten geradestehen, sagte Tarantino. (sda/dpa/afp/reu)

 
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