Ballenberg-Stück mit Müller-Drossaart
Protagonist des Dramas ist der letzte Nachkomme der Steinhauerfamilie Murer. Er ist einst aus undurchsichtigen Gründen nach Amerika ausgewandert, soll dort im Gefängnis gesessen haben und ist nun zurückgekehrt.
Er haust in einer Hütte im aufgelassenen Steinbruch und bekommt regelmässig Besuch von einem Mädchen und einem geistig beeinträchtigten Buben. Im Dorf brodelt die Gerüchteküche, von dunklen Machenschaften ist die Rede.
Eigentlich sei das Freilichtmuseum Ballenberg viel zu idyllisch für dieses düstere Stück, schreiben die Organisatoren in einer Mitteilung vom Freitag. Es war Einiges an Umgestaltung nötig: Felswände und eine Hütte wurden eigens gebaut.
Bühnenbildnerin und Ausstatterin Anna Maria Glaudemans legte den Steinbruch in eine Mulde, so dass das Gefälle zwischen den Dorfbewohnern und dem Aussenseiter Murer betont wird. "Es ergeben sich so wunderschöne Auftritte der Dorfbevölkerung", verspricht Gaudemans.
Müller-Drossaart in Heinrich Gretlers Spuren
"Steibruch - zrugg us Amerika" basiert auf dem "Spiil i feuf Akte" des Zürcher Malers und Schriftstellers Albert Jakob Welti (1894-1965). Das Drama gewann 1939 den Landi-Preis für das beste Dialektstück und wurde äusserst erfolgreich verfilmt. Sowohl auf der Bühne wie im Film spielte Heinrich Gretler die Hauptrolle.
Die Version für das Landschaftstheater Ballenberg ist stark musikalisch ausgerichtet. Till Löffler komponierte eigens Melodien, die an Volkslieder erinnern. Regie führt Livio Andreina, den Chor leitet Brigit Beetschen.
"Die Hauptrolle des Sonderlings Arnold Murer hätte nicht besser besetzt werden können", schwärmte Vereinspräsident und Nationalrat Lorenz Hess am Freitag auf dem Ballenberg vor den Medien über Hanspeter Müller-Drossaart. "Man merkt auf dem Ballenberg, dass da unglaublich viel Freilichttheater-Erfahrung vorhanden ist. Hier kommt viel Talent und Herzblut für das Landschaftstheater zusammen!" gibt Müller-Drossaart das Kompliment zurück.
Spielfreudiges Rudel
Der Regisseur Livio Andreina hat besonders Freude an den jugendlichen Darstellern, neben dem "Meitschi" (Larina Jessica Amacher und Olivia Zumbrunn) und dem "Näppu" (Gil Antenen und Julian Kobler) auch die Mädchenbande "Sieben-Fräch", welche das Meitschi und den Buben plagen. Es sei ein spielfreudiges Rudel, so der Regisseur, das mit jeder Probe frecher und extrovertierter geworden sei.
Der Vorverkauf startet kommenden Montag, Premiere ist am 4. Juli. (sda)
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