Kommentatoren einig über Merkel-Regierung
"Neue Zürcher Zeitung":
"Merkel und Deutschland und Erfolg, das ist fast eins. Und so erstaunt nicht, dass die Mehrheit der Wähler das Experiment eines neuen Bundeskanzlers nicht wagen wollte. Politische Stabilität, Haushaltüberschüsse, rekordhohe Beschäftigung, geringe Arbeitslosigkeit, Lohnerhöhungen, sozialer Frieden, hohe Umweltstandards lauten die Stichworte, die den Ausschlag dafür gaben. (...) Zufrieden kann die Kanzlerin mit dem Wahlergebnis aber nicht sein. Die starken Verluste der Union sowie des Koalitionspartners SPD sind ein klares Signal, dass Merkels grosskoalitionärer Politikstil an seine Grenzen gestossen ist."
"Blick":
"Der Ausgang der Bundestagswahl ist ein politisches Erdbeben für Deutschland. Die Regierung erhielt ein mieses Zeugnis, die sozialdemokratischen Koalitionspartner gar ein vernichtendes. Jetzt will die SPD, wie umgehend angekündigt, raus aus dem Boot mit Merkel, ab ins Schäm-di-Eggli und sich von dort aus wieder aufraffen. Wie auch immer die künftige Regierung aussehen wird, klar ist: Merkel führt sie weiterhin an. Und mit der bleiernen Kuscheligkeit ist es vorbei."
"Tages-Anzeiger" / "Bund":
"Die rechte Protestpartei Alternative für Deutschland (AfD) zieht mit Getöse in den Bundestag ein - und doch ist die wichtigste Botschaft der deutschen Parlamentswahl eine andere: "Angela Merkel wird Kanzlerin bleiben. (...) Dieses Ergebnis verstand sich keineswegs von selbst. Viele wähnten Merkels Kanzlerschaft schon am Ende, als sie 2015/16 Hunderttausende von Kriegsflüchtlingen ins Land liess. Ihr humanitärer Akt spaltete das Land, aber gestürzt ist sie darüber nicht - auch weil sie ihre Politik seither korrigiert hat."
"Luzerner Zeitung" / "St. Galler Tagblatt":
"Das gestrige Resultat ist auch ein Dämpfer für die seit 12 Jahren amtierende Angela Merkel. Die von ihr geführte Union musste empfindliche Verluste hinnehmen, ihr Koalitionspartner SPD erreichte gar einen historischen Tiefpunkt. Merkel wird weiterregieren, das war schon vor den Wahlen so gut wie sicher. Doch ihre Regierung, die grosse Koalition, wurde gestern abgewählt."
"Nordwestschweiz":
"Franz Josef Strauss dürfte sich im Grab umdrehen. 'Rechts von der Union darf es keine demokratisch legitimierte Partei geben', hatte der bayerischen Ministerpräsident und Übervater der CSU gepredigt. Jetzt sitzt mit der AfD eine klar rechts von CDU und CSU positionierte Partei sogar im Bundestag. Und zwar mit einem zweistelligen Ergebnis, das weit über der 10-Prozent-Marke liegt. Das ist nicht nur eine Zäsur, sondern ein politisches Erdbeben. Zumal die 'grossen' Volksparteien so schwach wie nie abschnitten." (sda)
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben
Kleines Vademecum für Kommentarschreiber
Wie ein Kommentar veröffentlicht wird – und warum nicht.
Wir halten dafür: Wer sich an den gedeckten Tisch setzt, hat sich zu benehmen. Selbstverständlich darf an der gebotenen Kost gemäkelt und rumgestochert werden. Aber keinesfalls gerülpst oder gefurzt.
Der Gastgeber bestimmt, was für ihn die Anstandsregeln sind, und ab wo sie überschritten werden. Das hat überhaupt nichts mit Zensur zu tun; jedem Kommentarschreiber ist es freigestellt, seine Meinung auf seinem eigenen Blog zu veröffentlichen.
Jeder Artikel, der auf vaterland.li erscheint, ist namentlich gezeichnet. Deshalb werden wir zukünftig die Verwendung von Pseudonymen – ausser, es liegen triftige Gründe vor – nicht mehr dulden.
Kommentare, die sich nicht an diese Regeln halten, werden gelöscht. Darüber wird keine Korrespondenz geführt. Wiederholungstäter werden auf die Blacklist gesetzt; weitere Kommentare von ihnen wandern direkt in den Papierkorb.
Es ist vor allem im Internet so, dass zu grosse Freiheit und der Schutz durch Anonymität leider nicht allen guttut. Deshalb müssen Massnahmen ergriffen werden, um diejenigen zu schützen, die an einem Austausch von Argumenten oder Meinungen ernsthaft interessiert sind.
Bei der Veröffentlichung hilft ungemein, wenn sich der Kommentar auf den Inhalt des Artikels bezieht, im besten Fall sogar Argumente anführt. Unqualifizierte und allgemeine Pöbeleien werden nicht geduldet. Infights zwischen Kommentarschreibern nur sehr begrenzt.
Damit verhindern wir, dass sich seriöse Kommentatoren abwenden, weil sie nicht im Umfeld einer lautstarken Stammtischrauferei auftauchen möchten.
Wir teilen manchmal hart aus, wir stecken auch problemlos ein. Aber unser Austeilen ist immer argumentativ abgestützt. Das ist auch bei Repliken zu beachten.
Wenn Sie dieses Vademecum nicht beachten, ist das die letzte Warnung. Sollte auch Ihr nächster Kommentar nicht diesen Regeln entsprechen, kommen Sie auf die Blacklist.
Redaktion Vaterland.li
Diese Regeln haben wir mit freundlicher Genehmigung von www.zackbum.ch übernommen.