Filmstar Deneuve entschuldigt sich
In einem am Sonntag von der Online-Ausgabe der Zeitung "Libération" veröffentlichten Brief verteidigte die 74-Jährige zugleich ihre Unterzeichnung des Aufrufs, der in dieser Woche einen Sturm der Entrüstung entfacht hatte. In dem offenen Brief von über hundert Frauen werde sexuelle Belästigung in keinster Weise gerechtfertigt, ansonsten hätte sie ihn nicht unterschrieben, erklärte die Schauspielerin. Den Vorwurf, keine Feministin zu sein, wies sie zurück.
In dem umstrittenen Gastbeitrag in der Zeitung "Le Monde" hatten die Frauen einen neuen "Puritanismus" beklagt und die Urheberinnen der #MeToo-Debatte attackiert: Die Veröffentlichung von Männernamen führe dazu, dass viele auf eine Stufe mit Sexualstraftätern gestellt würden. Die "Freiheit zu belästigen" sei aber "unerlässlich für die sexuelle Freiheit".
"Vergewaltigung ist ein Verbrechen", heisst es in dem Text. "Aber eine beharrliche oder ungeschickte Anmache ist nicht strafbar." Heute würden Männer "zur Kündigung gezwungen, deren einziges Vergehen es ist, ein Knie berührt oder einen Kuss erhascht zu haben".
In Frankreich sorgen die Vorwürfe gegen den ehemaligen Film- und Fernsehmogul Harvey Weinstein in den USA für grosse Aufmerksamkeit. Unter dem Hashtag #balancetonporc (Verpfeif' das Schwein) berichteten im Kurzbotschaftendienst Twitter tausende Frauen über Anmache oder Missbrauch - ähnlich wie in den USA unter dem Schlagwort #MeToo (Ich auch). (sda/afp)
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