Fatah zurückhaltend zu Hamas-Angebot
In einer Mitteilung an Medien teilte die radikal-islamische Palästinenserorganisation am frühen Sonntag mit, sie sei bereit, die Kontrolle der Küstenenklave an die Regierung des Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas zu übergeben. Hamas erklärte sich bereit, ein Verwaltungskomitee für den Gazastreifen aufzulösen.
Ausserdem stimme die Organisation allgemeinen Wahlen zu, hiess es in der Mitteilung. Man sei zu Versöhnungsgesprächen mit der rivalisierenden Fatah unter ägyptischer Vermittlung bereit.
Fatah und Hamas lieferten sich jahrelang einen blutigen Bruderkrieg. Bisher scheiterten alle Versöhnungsversuche. 2014 bildeten die beiden grössten Palästinenserorganisationen eine Einheitsregierung und kündigten allgemeine Wahlen an. Auch diese Initiative scheiterte jedoch.
Zuletzt hatte die Fatah-Organisation von Abbas den Druck auf die Hamas erhöht. Auf Wunsch von Abbas kürzte Israel etwa die Stromlieferungen in den Gazastreifen. Menschenrechtler warnten vor katastrophalen Zuständen in dem Küstenstreifen, in dem rund zwei Millionen Menschen leben.
Fatah zurückhaltend
Ein ranghohes Mitglied der Fatah reagierte am Sonntag mit verhaltenem Optimismus auf das Versöhnungsangebot der Hamas. Mahmud al-Alul, Mitglied des Fatah-Zentralkomitees und Vize des Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas, sprach im palästinensischen Radiosender von "guten Nachrichten". Er blieb jedoch skeptisch, ob dies wirklich zu einer umfassenden Versöhnung der beiden grössten Palästinenserorganisationen führen wird.
"Was wir bisher gehört haben, sind gute Nachrichten, und wir hoffen, dass es stimmt", sage Al-Alul. "Wir wollen ein Ende der Kluft (zwischen Hamas und Fatah) sehen, aber wir wollen nicht übereilt reagieren." Es gebe noch zu viele Einzelheiten, die geklärt werden müssen. Bisher sind alle Versöhnungsversuche zwischen Hamas und Fatah gescheitert, obwohl es schon mehrere Vereinbarungen gab.
"Wir müssen abwarten und sehen, wie viele Bedingungen der vorherigen Abkommen wir umsetzen können", sagte Al-Alul. Man warte auf Nachrichten einer Fatah-Delegation in Kairo unter Leitung von Asam al-Ahmad. (sda/dpa)
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben
Kleines Vademecum für Kommentarschreiber
Wie ein Kommentar veröffentlicht wird – und warum nicht.
Wir halten dafür: Wer sich an den gedeckten Tisch setzt, hat sich zu benehmen. Selbstverständlich darf an der gebotenen Kost gemäkelt und rumgestochert werden. Aber keinesfalls gerülpst oder gefurzt.
Der Gastgeber bestimmt, was für ihn die Anstandsregeln sind, und ab wo sie überschritten werden. Das hat überhaupt nichts mit Zensur zu tun; jedem Kommentarschreiber ist es freigestellt, seine Meinung auf seinem eigenen Blog zu veröffentlichen.
Jeder Artikel, der auf vaterland.li erscheint, ist namentlich gezeichnet. Deshalb werden wir zukünftig die Verwendung von Pseudonymen – ausser, es liegen triftige Gründe vor – nicht mehr dulden.
Kommentare, die sich nicht an diese Regeln halten, werden gelöscht. Darüber wird keine Korrespondenz geführt. Wiederholungstäter werden auf die Blacklist gesetzt; weitere Kommentare von ihnen wandern direkt in den Papierkorb.
Es ist vor allem im Internet so, dass zu grosse Freiheit und der Schutz durch Anonymität leider nicht allen guttut. Deshalb müssen Massnahmen ergriffen werden, um diejenigen zu schützen, die an einem Austausch von Argumenten oder Meinungen ernsthaft interessiert sind.
Bei der Veröffentlichung hilft ungemein, wenn sich der Kommentar auf den Inhalt des Artikels bezieht, im besten Fall sogar Argumente anführt. Unqualifizierte und allgemeine Pöbeleien werden nicht geduldet. Infights zwischen Kommentarschreibern nur sehr begrenzt.
Damit verhindern wir, dass sich seriöse Kommentatoren abwenden, weil sie nicht im Umfeld einer lautstarken Stammtischrauferei auftauchen möchten.
Wir teilen manchmal hart aus, wir stecken auch problemlos ein. Aber unser Austeilen ist immer argumentativ abgestützt. Das ist auch bei Repliken zu beachten.
Wenn Sie dieses Vademecum nicht beachten, ist das die letzte Warnung. Sollte auch Ihr nächster Kommentar nicht diesen Regeln entsprechen, kommen Sie auf die Blacklist.
Redaktion Vaterland.li
Diese Regeln haben wir mit freundlicher Genehmigung von www.zackbum.ch übernommen.