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Blair sieht Brexit als Chance für die EU

Der frühere britische Premierminister Tony Blair warnt vor einem EU-Austritt weiterer Mitgliedstaaten. "In allen EU-Staaten findet man derzeit dieselben Ängste, dieselben Spannungen wie jene, die zum Brexit geführt haben."
Der frühere britische Premierminister Tony Blair (links) wirbt damit, dass die EU den Brexit für Änderungen nutzen sollte - vielleicht überlegen es sich die Briten dann sogar nochmal. (Archivbild mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker)
Der frühere britische Premierminister Tony Blair (links) wirbt damit, dass die EU den Brexit für Änderungen nutzen sollte - vielleicht überlegen es sich die Briten dann sogar nochmal. (Archivbild mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker) (Bild: KEYSTONE/EPA/OLIVIER HOSLET)

Dies sagte Blair der Zeitung deutschen Zeitung "Welt" vom Donnerstag und anderen europäischen Medien. Der Brexit müsse genutzt werden, um Antworten auf die ihm zugrundeliegenden Probleme zu finden. "Sonst wird Europas Populismus nur noch wachsen", warnte Blair.

Überdies dürfe der EU-Ausstieg der Briten von Brüssel nicht als ausgemachte Sache abgetan werden, sondern müsse zu einem Umdenken führen, von dem beide Seiten profitieren könnten. "Im für den Brexit entscheidenden Jahr 2018 darf Europas politische Führung nicht in schulterzuckenden Fatalismus verfallen", sagte der ehemalige Chef der Labour-Partei, der von 1997 bis 2007 Regierungschef war.

Blair forderte gleichzeitig die EU auf, nicht vor Reformen zurückzuschrecken. Solche könnten "die Briten mit Europa versöhnen und die Europäer generell der Union wieder näherbringen".

Der Ex-Premier appellierte obendrein an die restlichen 27 EU-Staaten, die Tür zur Mitgliedschaft während der Brexit-Verhandlungen offen zu halten und damit die proeuropäischen Kräfte in Grossbritannien zu stützen.

Mit Blick auf die Brexit-Anhänger, die ein Abweichen vom Austritt als Verrat an der Demokratie ansehen, sagte Blair, dass Grossbritannien das Recht habe, seinen Brexit-Entscheid zu überdenken, sobald sein Land die konkreten Ausstiegsbedingungen sehe. "Daran ist nichts undemokratisch", sagte er. (sda/afp)

 
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