Sechs Festnahmen nach angeblichem Anschlag
Einer der als "Terroristen" bezeichneten Verdächtigen werde beschuldigt, bereits in einen Anschlag auf eine Militärbasis im Jahr 2017 verwickelt gewesen zu sein, teilte Innenminister Nestor Reverol am Sonntag mit. Er sei deshalb per Haftbefehl gesucht worden. Ein weiterer Festgenommener sei bereits 2014 wegen Protesten gegen die Regierung in Gewahrsam genommen worden.
Der sozialistische Präsident Maduro hatte eine Rede bei einer Militärveranstaltung in der Innenstadt von Caracas gehalten, als sich mindestens eine Explosion ereignete. Die Übertragung der Rede im Fernsehen wurde daraufhin unterbrochen.
Kolumbien und USA als Sündenböcke
Der Präsident bliebt unverletzt. Später beschuldigte er in einer Fernsehansprache den kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos, für den Attentatsversuch verantwortlich zu sein. Die Geldgeber würden in den USA sitzen: Exilvenezolaner im Bundesstaat Florida.
Kolumbien wies die Anschuldigungen zurück; das Aussenministerium in Bogotá bezeichnete sie als "absurd". In den USA bestritt der Sicherheitsberater von Präsident Donald Trump, John Bolton, jegliche amerikanische Verstrickung.
Nach Angaben des venezolanischen Informationsministers Jorge Rodríguez explodierten mit Sprengstoff beladene Drohnen in der Nähe der der Militärparade in Caracas. Die Feuerwehr hingegen sprach von einem explodierten Gastank.
Die venezolanische Opposition geht von einer Inszenierung aus und befürchtet, dass Maduro nun massiv gegen sie vorgehen wird. Es sei auch zu befürchten, dass die Unterdrückung und der systematische Verstoss gegen Menschenrechte noch ausgeweitet würden, war zu hören.
Unbekannte Rebellengruppe
Die bisher weitgehend unbekannte Gruppe "Nationale Bewegung von Soldaten in T-Shirts" ("Soldados de Franelas") bekannte sich zu der Tat und kündigte weitere Angriffe auf die Staatsführung an.
Maduro war im Mai im Amt bestätigt worden. Seine wichtigsten Rivalen distanzierten sich von der Wahl und beklagten Unregelmässigkeiten. Zahlreiche Oppositionspolitiker sitzen zudem im Gefängnis. Das ölreiche Land steckt seit Jahren in einer tiefen Wirtschaftskrise, die zu Unterernährung in der Bevölkerung, Hyperinflation und Massenauswanderung geführt hat. (sda/dpa/afp/reu)
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