­
­
­
­

Totenzahl nach Anschlag im Sinai steigt

Die Zahl der Toten nach dem Anschlag auf eine Moschee in Ägypten ist auf 305 gestiegen. Darunter seien 27 Kinder, hiess es am Samstag im Staatsfernsehen unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft.
Die Zahl der Toten nach dem Attentat auf eine Moschee in Ägypten steigt weiter. (Archiv)
Die Zahl der Toten nach dem Attentat auf eine Moschee in Ägypten steigt weiter. (Archiv) (Bild: KEYSTONE/EPA/STR)

Angreifer hatten am Vortag während des Freitagsgebets in einer Moschee im Norden der Sinai-Halbinsel eine Bombe gezündet und dann das Feuer auf die Gläubigen eröffnet.

Die Luftwaffe reagierte mit Angriffen auf "Terroristen"-Verstecke mit Waffen und Munition. Das Militär sei vor Ort und werde nicht eher ruhen, bis alle eliminiert seien, die an dem Anschlag auf die Moschee beteiligt gewesen seien, zitiert die staatliche Zeitung "Al-Ahram" ägyptische Sicherheitskreise.

Am Freitagabend hatte Ägyptens Staatspräsident Abdel Fattah al-Sisi in einer Fernsehansprache eine "harte Antwort" angekündigt. Bereits in der Nacht zum Samstag flogen ägyptische Kampfjets Angriffe gegen vermutete Verstecke der Terroristen auf der Sinai-Halbinsel. Dabei seien mehrere Terroristen "eliminiert" worden, wie die Online-Zeitung "Al Ahram" unter Berufung auf Militärsprecher berichtete.

Mehrere Angreifer hatten am Freitag mit Sprengsätzen und Schusswaffen eine Sufi-Moschee im Norden der Sinai-Halbinsel angegriffen. Mindestens 235 Menschen starben laut einer Erklärung des zuständigen Staatsanwalts bei dem Angriff, 109 weitere seien verletzt worden.

Explosionen und Gewehrfeuer

Der Imam der Al-Radwah-Moschee im Distrikt Bir el-Abed sagte der Nachrichtenseite "Al-Masry al-youm", dass es Explosionen gegeben habe, als er die Kanzel zur Freitagspredigt hinaufgehen wollte. Anschliessend sei Panik ausgebrochen, Gläubige hätten teilweise versucht, die Moschee durch die Fenster zu verlassen, sagte Imam Mohammed Razik. Die Angreifer eröffneten schliesslich das Feuer auf die Flüchtenden.

International wurde die Tat von Staats- und Regierungschefs scharf verurteilt. Um Mitternacht schaltete die Stadt Paris die Lichter des Eiffelturms in Solidarität mit den Opfern aus.

Der Vorsitzende des UNO-Sicherheitsrates, der Italiener Sebastiano Cardi, erklärte: "Die Mitglieder des Sicherheitsrates sind sich einig, dass Terrorismus in all seiner Form die gravierendste Gefahr für internationalen Frieden und Sicherheit ist." Alle Täter, Organisatoren und Unterstützer müssten zur Rechenschaft gezogen werden.

Auf der Sinai-Halbinsel kommt es immer wieder zu terroristischen Angriffen eines Ablegers der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Vor allem Sicherheitskräfte sind im Visier der Islamisten. Militär und Polizei gehen in der Region massiv gegen mutmassliche Terroristen vor. Bei Razzien kam es zuletzt häufiger zu tödlichen Schusswechseln. Die Region im Norden der Halbinsel ist zu grossen Teilen militärisches Sperrgebiet. (sda/afp)

 
Lädt

Schlagwort zu Meine Themen

Zum Hinzufügen bitte einloggen:

Anmelden

Schlagwort zu Meine Themen

Hinzufügen

Sie haben bereits 15 Themen gewählt

Bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits

Entfernen

Um «Meine Themen» nutzen zu können, stimmen Sie der Datenspeicherung hierfür zu.

Kommentare

    Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben

Kommentare hinzufügen

Ähnliche Artikel

Thema: Staatsverweigerer

Sie nutzen Grauzonen

Im Alltag fallen staatsverweigernde Menschen kaum auf. Erst wenn sie es mit den Behörden zu tun haben, machen sie ihre Haltung deutlich. Trotzdem gilt auch für sie eine Nulltoleranz.
08.06.2025
AboIslamistisch motivierte Anschläge

Polizeichef: «Das Risiko besteht auch bei uns»

Anschläge haben in Europa zugenommen. Polizeichef Jules Hoch gibt eine Einschätzung der Gefahr und berichtet, welche Massnahmen die Landespolizei Liechtenstein trifft.
24.02.2025
Abo

«Wir filtern da schon die grössten Trottel raus»: Nach dem Amoklauf von Graz beschäftigt Österreich vor allem eine Frage

Wer eine Waffe kaufen will, muss ein psychologisches Gutachten vorlegen. Das System hat bisher recht gut funktioniert. Allerdings gibt es in den Regelungen grosse Lücken und rechtliche Widersinnigkeiten.
vor 14 Stunden

Wettbewerb

VaduzSOUNDZ: 5x2 Tickets für den Mittwoch, 25. Juli 2025 zu gewinnen
MEGAWATT

Umfrage der Woche

Ist der von der Regierung zugesagte Betrag von 100 000 Franken als Soforthilfe für die von der Naturkatastrophe betroffene Gemeinde Blatten angemessen?
­
­