Wirtschaftliche Probleme bereiten Sorgen
Schaan.– Im vergangenen Jahr gab es gemäss Jahresbericht 52 mehr Kinder und Jugendliche bis und mit 20 Jahren, die beim Amt für Soziale Dienste beraten oder therapiert wurden. Am häufigsten wurde mit 43 Fällen eine Verhaltens- und oder emotionale Auffälligkeit festgestellt. 40 Kinder und Jugendliche liessen sich wegen Straffälligkeit behandeln. Bei 33 jungen Klienten traten Probleme in der Schule oder am Arbeitsplatz auf. Neben weiteren Schwierigkeiten beispielsweise wegen Substanzmittelmissbrauch, Gewalttätigkeiten oder persönlichen Krisen gab es im vergangenen Jahr auch eine Schwangerschaft einer Minderjährigen, die vom Amt für Soziale Dienste begleitet wurde.
Wirtschaftliche Probleme
Bei der Anzahl der erwachsenen Klienten gab es gegenüber dem Vorjahr kaum eine Veränderung. Ebenso blieb die Verteilung von Frauen und Männern gleich: 46 Prozent waren weiblich, 54 Prozent männlich. Auch der Anteil von Staatsbürgerschaften veränderte sich nicht: 60 Prozent der insgesamt 1250 Klienten waren Liechtensteiner, 16 Prozent aus dem EU-Raum, sieben Prozent Schweizer und 17 Prozent hatten eine andere Staatsbürgerschaft.
Am häufigsten plagten die erwachsenen Klienten wirtschaftliche Probleme: In 93 Fällen belastete die Arbeitslosigkeit, bei 75 Fällen war die Anspruchberechtigung auf AL-Gelder ausgeschöpft und 101 Klienten machte ihre Erwerbsunfähigkeit wegen eines Unfalls oder einer Krankheit zu schaffen. 109 Klienten waren überschuldet, bei 30 Hilfesuchenden reichte die Rente nicht und in 64 Fällen lage eine Belastung wegen Alleinerziehung vor.
Persönliche Krisen
Am zweithäufigsten wiesen die Klienten psychische Störungen vor: 64 hatten eine persönliche Krise, 47 Mal wurde eine schizotypische und wahnhafte Störung diagnostiziert, 50 Mal Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen. Bei 98 Klienten lag eine Störung durch psychotrope Substanzen wie Drogen oder Medikamente vor, bei 45 eine Störung durch Alkohol und bei 18 Hilfesuchenden eine manische oder depressive Störung.
Am dritthäufigsten führten die Klienten verschiedenste Faktoren, die zur Beanspruchung einer behördlichen Dienstleistung führen, zum Amt für Soziale Dienste. Dies waren unter anderem allgemeine Beratungsprobleme wie Versicherungsfragen, Jugendschutzübertretungen oder die Diversion. (bfs)
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