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«Steueroasen trocknen in den nächsten Jahren aus»

Wenn es nach Ministerialdirektor und Leiter der Steuerabteilung im Bundesministerium für Finanzen in Deutschland geht, wird es bereits 2020 keine Steueroasen mehr geben. Denn der Druck werde weltweit immer grösser.
 

Schaan. ? «Ich denke nicht, dass wir 2020 noch Steueroasen haben werden», erklärte Ministerialdirektor Michael Sell am Rande der 2. Internationalen Steuerpraxistagung in Schaan im Gespräch mit «Wirtschaft regional». Weltweit geraten Jurisdiktionen seiner Ansicht nach vermehrt unter Druck. Deshalb sieht er in der Abschleicher-Problematik, wie sie der Leiter der Steuerabteilung im Bundesministerium für Finanzen nennt, auch nur ein kurzfristiges Problem. Mit dem Automatischen Informationsaustausch (AIA) wird es in seinen Augen für Steuerhinterzieher ab 2016 eng. Schwarzgeld in Offshore-Staaten wie nach Belize oder auf die Caymans zu schaffen, ist offenbar nur ein Spiel auf Zeit.

Selbstanzeige nutzen

Der Ankauf von Daten-CDs, der nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts rechtens ist, und der bevorstehende AIA haben in Deutschland zu etwa 60?000 Selbstanzeigen im Jahr 2013 geführt. «Diese Zahl ist in den letzten Jahren gestiegen und wird weiter deutlich ansteigen», ist Sell überzeugt. Steuerhinterzieher sollten den Weg der Selbstanzeige seiner Meinung nach nutzen.

Zeit bis zum AIA aktiv gestalten

Für Sell steht fest: Die Zeit bis zum AIA sollte man aktiv selber gestalten. Er schlug dabei sogar ein Kompetenzzentrum für Selbstanzeigen von deutschen und liechtensteinischen Juristen vor. Auch wenn es vorerst bis zum Automatischen Informationsaustausch Rest-Jurisdikationen geben werde, so werden Steueroasen seiner Meinung nach in den nächsten Jahren austrocknen. (Dorothea Wurmbrand-Stuppach)

Mehr in der aktuellen Print- und Online-Ausgabe von «Wirtschaft regional».

 
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