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Stabiles Zwischenhoch am Arbeitsmarkt

Noch ist die weltweite Wirtschaftskrise nicht ausgestanden. Aber am Arbeitsmarkt ist zumindest ein Zwischenhoch zu erkennen, das im Juli weiter anhielt. Mehr Jobs gab?s vor allem in der sich erholenden exportorientierten Industrie.

VON WOLFGANG FREY

Sargans/Bregenz/Vaduz. – Es gibt wieder mehr Jobs im Dreiländereck. Für die Schweiz meldete das Staatssekretariat für Wirtschaft gestern den sechsten Monat in Folge einen Rückgang der Arbeitslosigkeit. Die Quote sank in der Schweiz im Juli im Vergleich zum Juni von 3,7 auf 3,6 Prozent. Besser stehen die Kantone St. Gallen und Graubünden da: Im Katon St. Gallen blieb die Arbeitslosenquote im Juni auf dem vergleichsweise niedrigen Stand von 3,2 Prozent, im Tourismuskanton Graubünden sank die Quote gar um 0,2 Punkte auf 1,4 Prozent.

Exporte schaffen Jobs

«Vor allem in der Exportindustrie und bei den Autozulieferern läuft es derzeit wieder gut», sagte der Vizechef des Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) Sargans, Remo Kühne, gestern zu «Wirtschaft regional». Gut geht es damit insbesondere den Betrieben der Maschinen-, Metall- und Elektroindustrie im Einzugsgebiet des RAV, das von Bad Ragaz und Flums im Süden bis Gams und Sennwald im Norden reicht. «Da werden jetzt überall wieder Mitarbeiter gesucht», sagte Kühne.

Derzeit würden vor allem viele Hilfskräfte auf Zeit eingestellt, das sei aber für viele eine Chance auf eine fixe Weiterbeschäftigung, wenn der Aufschwung anhalte. Knapp seien in diesem Sommer auch Fachkräfte im Baugewerbe und in der Gastronomie. Rund 40 Prozent der offenen Stellen stammten aus diesen Bereichen. Gesucht seien Fachkräfte wie Elektromonteure, Sanitär- und Heizungsbauer sowie Fachkräfte für Küche und Service.

Entsprechend niedrig sind die Arbeitslosenquoten in den beiden Regionen des RAV Sargans: Im Wahlkreis Werdenberg blieb die Arbeitslosenquote im Juli stabil bei 2,6 Prozent, im Wahlkreis Sarganserland verschlechterte sich im Vergleich zum Juni leicht von 2,1 auf 2,2 Prozent.

Entspannung in Vaduz

Eine Entspannung auf dem Jobmarkt ist auch in Liechtenstein zu beobachten. Wie diese Woche bekannt wurde, sank die Arbeitslosenquote dort von Juni bis Juli von 2,7 auf 2,5 Prozent. In ganz Liechtenstein waren damit noch 461 Menschen ohne Job.

Vorarlberg atmet auf

Auch in Österreich haben wieder mehr Menschen Arbeit. Wie aus der Anfang Woche veröffentlichten Statistik hervorgeht, sank die Arbeitslosenquote im Bundesland Vorarlberg im Juli im Vergleich zum Juni um 0,6 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent.

Der Rückgang in Vorarlberg fiel damit stärker aus als in der gesamten Republik Österreich. In Vorarlberg profitierten nach Angaben des Arbeitsmarktservice vor allem Beschäftigte der Bekleidungs-, Textil-, Metall-, Elektro- und Bauberufe von der Entspannung der Lage. Im Vergleich zum Juli 2009 werden in Vorarlberg derzeit 74 Prozent mehr Stellen angeboten.

Remo Kühne vom RAV Sargans freut besonders, dass junge Menschen wieder gute Aussichten haben, rasch einen Job zu finden: «Ich denke, für sie finden sich im Moment relativ schnell Lösungen; auch viele Lehrabgänger werden vom Aufschwung profitieren können.»

Schwieriger Ausblick

Bleibt die Frage, wie nachhaltig der Aufschwung ist, der aktuell vor allem in der fürs Dreiländereck wichtigen Exportindutrie festzustellen ist – weil Deutschland als wichtigster Absatzmarkt auf dem Weg der Besserung ist. «Ich bin gesund optimistisch, ich denke es geht aufwärts», sagte Kühne vorsichtig. «Aber ich möchte mich nicht soweit auf den Ast hinauslehnen, zu sagen, die Krise wäre jetzt schon ganz sicher endgültig und nachhaltig ausgestanden.»

 
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