St. Seidls sphärische Sprüche
Vaduz. – Die erste Woche der Verhandlung im Betrugsprozess gegen Michael Seidl, Gründer des Finanzdienstleisters MSG, vor dem Fürstlichen Landgericht in Vaduz ist vorbei – das ist die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht aber ist: Es folgt noch eine weitere Woche, in welcher der 41-Jährige seinen Heiligenschein aufpolieren möchte.
Somit kommen auf Richter, Zeugen und Prozessbeobachter viele entbehrungsreiche Stunden zu, Stunden in denen der Angeklagte sich an nichts erinnern kann, Stunden, in denen er sich aus Versehen falsch ausdrückt, Stunden, in denen er, der sich selbst als «ehrlicher Geschäftsmann» bezeichnet, zum Heiligen Michael wird, zum Sankt Seidl.
Kein juristischer Täuscher
Ein Mann, der in ministrantischer Unschuld beteuert, nicht zu wissen, woher sein Geld kam – und wohin es verschwand. Einer, der behauptet, niemanden getäuscht zu haben – schon allein deshalb, weil er den «juristischen Begriff» täuschen nicht mag. Einer, der verschämt zu Boden blickt, während Zeugen ihn schwer belasten. (ky)
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