­
­
­
­

Schwarze Schafe an die Leine

Quasi-Treuhänder mit einer speziellen Bewilligung bringen den Finanzplatz Liechtenstein immer wieder in Verruf. Nun will die Regierung gegen die schwarzen Schafe einschreiten.

Vaduz. – Die Liechtensteiner Regierung ortet ein weiteres Reputationsproblem für den Finanzplatz: Die Tätigkeit der sogenannten Quasi-Treuhänder. Rund 550 Geschäftsleute mit einer Bewilligung nach Artikel 180a des Personen- und Gesellschaftsrechts (PGR) zählt Liechtenstein. Ihr Bestand ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen – von 438 im Jahr 2004 auf 548 im Jahr 2010.

Mit dieser Bewilligung können sogenannte «kaufmännisch Befähigte» faktisch fast allen Treuhandgeschäften nachgehen, mit Ausnahme der Gesellschaftsgründung – ohne staatliche Aufsicht oder berufsspezifische Qualifikationen. Im Extremfall kann die Aufsichtslücke gar dazu führen, dass ein rechtskräftig verurteilter Geschäftsmann seine Tätigkeit unbeschadet fortsetzen kann. Internationales Aufsehen erregte vor ein paar Jahren die vorübergehende Inhaftierung des Geschäftsführers einer Liechtensteiner Treuhandgesellschaft in Italien wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung. Der Verhaftete war gar kein Treuhänder, sondern hatte eine Bewilligung nach Artikel 180a des PGR. Die Konzession für das Treuhandbüro hatte sein Kompagnon. Der heutige Chef der Finanzmarktaufsicht Liechtenstein (FMA), Mario Gassner, warnte bereits damals gegenüber «Wirtschaft regional»: «Der Fall zeigt, dass dringend ein Aufsichts- und Sanktionsregime notwendig wäre.»

Mehr in der heutigen Print- und Online-Ausgabe von «Wirtschaft regional».

 
Lädt

Schlagwort zu Meine Themen

Zum Hinzufügen bitte einloggen:

Anmelden

Schlagwort zu Meine Themen

Hinzufügen

Sie haben bereits 15 Themen gewählt

Bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits

Entfernen

Um «Meine Themen» nutzen zu können, stimmen Sie der Datenspeicherung hierfür zu.

Ähnliche Artikel

AboNachhaltigkeitsberichterstattung bei öffentlichen Unternehmen

«Die FMA wird sowohl die Massnahmen als auch die entsprechende Berichterstattung schärfen.»

Für die Finanzmarktaufsicht Liechtenstein ist die Vorgabe aus der Eignerstrategie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung nichts Neues. 
06.06.2025
Abo

Liechtensteins Finanzen sind in guter Verfassung

Der neueste «Financial Stability Report 2024» bestätigt die Stabilität des Liechtensteiner Finanzsektors. Gleichzeitig weist er auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen hin, mit denen sich der internationale Finanzplatz auseinandersetzen muss.
05.11.2024

Wettbewerb

VaduzSOUNDZ: 5x2 Tickets für den Mittwoch, 25. Juli 2025 zu gewinnen
MEGAWATT

Umfrage der Woche

Ist der von der Regierung zugesagte Betrag von 100 000 Franken als Soforthilfe für die von der Naturkatastrophe betroffene Gemeinde Blatten angemessen?
­
­