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Raab zügelt Fischfarm nach Saarbrücken

Der deutsche Unternehmer Hans Raab zügelt seine Melander-Fischfarm von Oberriet auf das Gelände seiner Putzmittelfirma HaRa nach Saarbrücken.

Oberriet. – Laut einem Bericht im «St. Galler Tagblatt» sind Sattelschlepper am Mittwoch in Oberriet vorgefahren und haben die ersten Anlageteile der Fischfarm nach Saarbrücken transportiert. Dort werden die Zuchtanlagen in grossen leerstehenden Hallen neu aufgebaut. «Im Saarland werden mit dem Auf- und Ausbau der Fischfarmanlage wertvolle Arbeitsplätze geschaffen», heisst es in einer Mitteilung von Raab. Der Betrieb soll bereits im Juli anlaufen.


Umstrittene Tötungsmethode


Die Melander-Fischfarm in Oberriet war wegen ihrer Tötungsmethode in die Schlagzeilen geraten. Raab lässt seine Welse so schlachten: Er lässt die in 27 Grad warmen Wasser schwimmenden Melander herunterkühlen, was sie nach seinen Angaben zu 80 Prozent betäubt. Danach werden die Fische in einer sich langsam drehenden, mit Eisscherben gefüllten Trommel entschleimt. Schliesslich werden die Fische maschinell getötet.
Diese Methode ist in Deutschland und der EU erlaubt, in der Schweiz dagegen verboten, da Tiere gemäss Tierschutzverordnung vor dem eigentlichen Tötungsakt bewusstlos sein müssen. Raab konnte nicht beweisen, dass seine Tiere genügend betäubt waren. Deshalb hatte der St. Galler Kantonstierarzt Anfang April verfügt, dass Raab seine Tötungsmethode nur noch bis Mitte Mai anwenden dürfe. Die St. Galler Regierung war auf seine Forderungen nicht eingegangen. Raab hatte von ihr quasi eine «Lex Melander» verlangt.

Wohnsitz in Liechtenstein


Am 3. April gab Raab die Schliessung der Anlage bekannt und begann mit der Schlachtung der rund 400 000 Welse. Zuvor hatte er gedroht, den Strom in der Melander-Fischfabrik auszuschalten und die Tiere verenden zu lassen. Der Unternehmer hat nach eigenen Angaben rund 30 Mio. Franken in den Bau der Fischfarm investiert. Via Anwalt kündigte Raab an, er werde von Bund und Kanton Schadenersatz in Millionenhöhe einklagen. Raab ist mit seiner Putzmittel-Linie «Ha-Ra» reich geworden und hat seinen Wohnsitz bereits vor Jahren nach Liechtenstein verlegt. (ps/sda)

 
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