PAV kehrt Vaduz den Rücken
Vaduz. - Zum Ende des Jahres 2012 geht ein Stück Liechtensteiner Geschichte zu Ende. Zusammen mit Hilti und Presta war Präzisions-Apparatebau Vaduz das erste Industrieunternehmen, das vor über 70 Jahren in Liechtenstein den Betrieb aufnahm. Nun wird der Hauptsitz der Firma, die auch in Zella-Mehlis in Deutschland und in Dornbirn Standorte betreibt, nach Rüthi verlegt, wo sie «mit offenen Armen» empfangen wird, wie PAV-Geschäftsführer Martin Feuerstein sagt.
Ende 2009 hat das traditionsreiche Unternehmen den Mietvertrag für das Areal an der Schaanerstrasse mit der Gemeinde auf den 31. Dezember 2012 gekündigt. Dennoch habe man laut Feuerstein gehofft, doch noch eine Lösung zu finden, damit das Herz der Firma in Vaduz verbleiben könne. Feuerstein wirft der Gemeinde vor, sie sei unwillig gewesen, die nötigen Invesitionen für das sanierungsbedürftige Gebäude zu tätigen. Bei der Gemeinde hingegen wird die Sachlage anders dargestellt.
Verlust von rund 60 Arbeitsplätzen
Rund 60 Arbeitsplätze gehen Liechtenstein durch den Wegzug von PAV verloren. Allerdings wäre es zumindest möglich, dass ein Arbeitsplatz in Vaduz verbleibt. Eventuell werde sich PAV mit einer Holdinggesellschaft in ein Bürogebäude einmieten, sagt Feuerstein. «Wegen der steuerlichen und verwaltungstechnischen Vorteile», gibt der Geschäftsführer unumwunden zu, «vor allem aber der Tradition wegen.» Das Hauptaugenmerk liegt nun aber auf dem Umzug nach Rüthi. Dort wird PAV ein neues und modernes Betriebsgebäude nach Minergiestandart errichten. Der Umzug soll zum 31. Dezember 2013 abgeschlossen sein. (sl)
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