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HSBC-Informant bestreitet Bezahlung für Lieferung von Kontendaten

In der Affäre um gestohlene Kundendaten bei der britischen Bank HSBC in Genf hat sich der Informant der französischen Steuerbehörden erstmals zu Wort gemeldet.

Paris. – In einem Interview im TV-Sender «France 2» bestritt der Hervé genannte Informatiker am Sonntagabend, Geld für die Weitergabe tausender Kundendaten an das Pariser Haushaltsministerium erhalten zu haben.

Als ihm klar geworden sei, dass Trusts und Offshore- Anlagemöglichkeiten bei der HSBC dazu gedient hätten, «Abgaben, Steuern, Mehrwertsteuer zu umgehen», habe es für ihn nur zwei Möglichkeiten gegeben: «Entweder den Kopf in den Sand zu stecken oder zu versuchen, es zu verstehen.»

Die Datensätze des ehemaligen HSBC-Mitarbeiters sorgen seit Tagen für Schlagzeilen. Der 38 Jahre alte Franko-Italiener hat laut Staatsanwaltschaft Nizza «tausende Namen» geliefert.

Die Zeitung «Le Journal de Dimanche» zitierte die Ermittler sogar mit einer Zahl von 130 000 Datensätzen von Kunden aus aller Welt. Die HSBC spricht dagegen bisher davon, dass «weniger als zehn Kunden» betroffen seien.

Das französische Budgetministerium hatte im August erklärt, es habe eine Liste mit den Namen von 3000 Franzosen, die insgesamt 3 Mrd. Euro in der Schweiz angelegt hätten. Bei einigen bestehe der Verdacht der Steuerhinterziehung.

Bis Ende des Jahres können französische Steuerflüchtlinge noch die Möglichkeit einer Selbstanzeige nutzen, um einer möglichen Strafverfolgung zu entgehen. (sda/afp)
 

 

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