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EFG Bank von Ernst verfünffacht Gewinn

Die Vaduzer EFG Bank von Ernst hat ihren Gewinn im ersten Halbjahr 2010 nahezu verfünffacht. Vom Ertragsniveau vor der globalen Finanz- und der Liechtensteiner Finanzplatzkrise ist die Tochter der Zürcher Privatbankgruppe EFG allerdings noch weit entfernt.

VON WOLFGANG FREY

Vaduz. – Finanzplatz- und Finanzkrise hatten die EFG Bank von Ernst im ersten Halbjahr 2009 schwer gebeutelt: Der Gewinn war um 91 Prozent auf 233.000 Franken eingebrochen, so stark wie bei kaum einer anderen Bank in Liechtenstein. Nun holt die Bank mächtig auf: In den ersten sechs Monaten 2010 standen unterm Strich 1,38 Millionen Franken zu Buche, wie aus der am Montag veröffentlichten Bilanz hervorgeht. Das ist ein Plus von 490 Prozent. Vor der Eskalation der Finanzkrise und der Steueraffäre, im ersten Halbjahr 2008, lag das Ergebnis noch bei 2,6 Millionen Franken.

Im ersten Halbjahr 2010 drückte vor allem das international niedrige Zinsniveau auf das Ergebnis. Je tiefer die Zinsen, desto geringer sind die Margen für die Banken. Im Zinsengeschäft verbuchte die Bank einen Rückgang von 6,7 Prozent auf 965.000 Franken.

Gestiegener Risikoappetit zahlt sich aus

Besser lief das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, das nach Ausbruch der internationalen Finanzkrise und den Abstürzen an den Börsen bei den Banken weltweit starke Einbrüche zu verzeichnen hatte. Der zurückkehrende Risikoappetit der Anleger sorgte bei der Vaduzer Bank für ein Plus bei den Erträgen von 5,3 Prozent auf 3,0 Millionen Franken.

Die bessere Stimmung an den Börsen schlug sich auch im Handelsgeschäft der Bank nieder. Der Erfolg aus Finanzgeschäften verbesserte sich in den ersten sechs Monaten um 87,5 Prozent auf 994.000 Franken.

Mehr Geld für den Staatssäckel

Das bessere Ergebnis spült auch wieder mehr Geld in die Liechtensteiner Staatskasse. Die Steuern, die das Institut laut Bilanz zahlen wird, klettern im Vorjahresvergleich um 65 Prozent auf 213.000 Franken.

Die Zürcher Mutter hatte vergangene Woche ihre Zahlen vorgelegt. Fehlspekulationen mit Hedge-Fonds-Investments kosteten die Bank 859,5 Millionen Franken, die nun abgeschrieben wurden. Die von der griechischen Reederfamilie Latsis kontrollierte Bank wies daher einen Halbjahresverlust von 799,2 Millionen Franken aus. Ohne die Abschreiber steigerte die EFG-Gruppe den Gewinn im Halbjahr um 17 Prozent auf 88,4 Millionen Franken.

 
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